Swiss-Flugbegleiterin: Viele nicht begeistert von Abhängigkeit vom Mutterkonzern.
Orientiert an Lufthansa Group

Swiss-Kabinenpersonal unzufrieden mit Gewinnbeteiligung

Kabinenmitarbeitende von Swiss sind enttäuscht von der variablen Vergütung. Denn diese hängt stark von den Zielen des Mutterkonzerns Lufthansa ab. Swiss verteidigt das Modell.

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Gibt es einen Bonus, liefen die Dinge gut - also sollte es eigentlich ein Grund zur Freude sein. Doch in der Kabine von Swiss sorgt der Bonus, den die Mitarbeitenden für das Geschäftsjahr 2024 erhalten haben, für Ärger. Sie fühlen sich ungerecht behandelt, denn: Die variable Vergütung hängt zu großen Teilen mit den Zielen von Lufthansa Group zusammen, berichtet die Zeitung Blick. 70 Prozent machen die Ziele des Mutterkonzerns bei der Berechnung aus, 30 Prozent tragen die Ziele von Swiss zum Bonus bei.

Neben der von den Ergebnissen abhängigen variablen Vergütung haben die Angestellten in der Kabine auch die Möglichkeit, ein Modell zu wählen, in dem ihnen ein 13. Monatslohn garantiert ist - mehr aber nicht. Im Fall der variablen Vergütung könnte bei gute Geschäftsgang sogar ein 14. Monatslohn winken. Das war im vergangenen Jahr nicht der Fall. Laut Blick erhielten die Mitarbeitenden, die nicht den 13. Monatslohn wählten, 30 bis 70 Prozent eines vollen 13. Monatslohns. Der erfolgsabhängige Bonus betrug also bei einem ungefähren Durchschnittslohn von 5500 und 6000 Franken (5715 und 6235 Euro) für Kabinenangestellte 2024 zwischen 1600 und 4200 Franken (1663 und 4364 Euro).

«Kein Lotteriespiel»

Die Zeitung zitiert aus einem internen Gruppenchat, in dem Kabinenmitarbeitende ihrem Ärger Luft machen. Es sei ein Schlag ins Gesicht, so eine Meinung. «Unsere variable Vergütung sollte kein Lotteriespiel sein», heißt es demnach an anderer Stelle. Dabei stört man sich vor allem daran, dass Swiss 2024 das zweitbeste Ergebnis der Firmengeschichte erzielte - und sich das aufgrund der Gewichtung nicht im Bonus widerspiegelt.

«Wünschenswert wäre künftig ein Modell, das sich ausschließlich an den Zahlen der Swiss orientiert, oder zumindest die Swiss-Zahlen verhältnismäßig weit höher gewichtet als die der restlichen Gruppe», so Sandrine Nicolic-Fuss, Vorständin der Gewerkschaft Kapers. Lufthansa Group habe sich zu hohe Ziele gesetzt und darunter leide man nun.

Beide Ziele nicht «vollumfänglich erreicht»

Swiss stellt klar: «Weder die Ziele von Swiss noch die der Lufthansa Group wurden 2024 vollumfänglich erreicht. Entsprechend fällt der variable Lohnbestandteil in diesem Jahr weniger hoch aus als im letzten Jahr», so ein Sprecher der Airline zu aeroTELEGRAPH. «Insgesamt liegt die durchschnittliche Zielerreichung dieses variablen Vergütungssystems – auch unter Einbezug der finanziell schwierigen Corona-Jahre – bei über 100 Prozent.»

Swiss brauche die Lufthansa-Gruppe, und diese brauche Swiss. «Wir tragen positiv zum Gesamtergebnis der Gruppe bei und profitieren gleichzeitig von ihrer Stärke. In den nächsten fünf Jahren investieren wir jährlich rund eine Milliarde Franken, um zukunftsfähig zu bleiben», sagt der Sprecher. «Solche Investitionen wären ohne die Gruppe in dieser Dimension nicht machbar.»

Sonderprämie im Dezember

«Für eine Airline unserer Größe ist ein Alleingang heute keine realistische Option – Solidarität und Zusammenarbeit gehen also in beide Richtungen.» Der Sprecher betont zudem, dass Swiss den festangestellten Mitarbeitenden bereits mit dem letzten Dezember-Lohn zusätzlich eine Sonderprämie von je 2000 Franken ausbezahlt habe.

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