Flugbegleiterin von Swiss: Mehr Lohn, auch beim Berufseinstieg, behauptet die Fluglinie.
Überarbeiteter Tarifvertrag

Swiss begräbt geplanten Mindestlohn von 4000 Franken

In der ersten Fassung des Tarifvertrages der Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter waren 4000 Franken Mindestlohn vorgesehen. In der neuen Fassung ist der gesenkt worden. Swiss sagt, dennoch verdiene das Kabinenpersonal künftig mehr.

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Es war eine der zentralen Errungenschaften des neuen Tarifvertrages. Künftig betrage das Einstiegsgehalt für neue Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter 4000 Franken (4148 Euro), gaben Swiss und Kapers im Dezember 2022 freudig bekannt. Sie machten das zur Kernbotschaft ihrer Mitteilung.

Doch die Mitglieder der Gewerkschaft des Kabinenpersonals lehnten den neuen Vertrag in der Urabstimmung ab. Und so mussten die Sozialpartner neu verhandeln. Inzwischen liegt das Resultat für den neuen Tarifvertrag vor. Der Grundlohn werde monatlich um 400 Franken erhöht, es gebe zwei Prozent Inflationsausgleich, eine Erhöhung der Spesen, eine zusätzliche Abgeltung des Bereitschaftsdienstes sowie wahlweise eine Erfolgsbeteiligung oder einen 13. Monatslohn ab dem dritten Dienstjahr, erklärte Swiss Ende vergangener Woche. Zudem erhalte das Kabinenpersonal den Einsatzplan früher, monatlich sieben fixe freie Tage und mehr Teilzeitmöglichkeiten.

«Wichtige Verbesserungen erzielt»

Zum einst so hervorgehobenen Mindestlohn ist weder in der Mitteilung der Lufthansa-Tochter noch in der von Kapers  mehr etwas zu lesen. Kein Wunder. Denn die 4000 Franken sind aus dem neuen Vertrag verschwunden. Auf Nachfrage erklärt die Gewerkschaft der Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter von Swiss, man habe sich beim Einstiegsgehalt jetzt auf 3868 Franken geeinigt - also drei Prozent weniger als zuvor.

«Bei den Verhandlungen waren für uns drei Themen zentral: Die Löhne, ein stabilerer Dienstplan und die Möglichkeit, auch nach dem 60. beziehungsweise 62. Lebensjahr freiwillig weiterarbeiten zu können. In jedem der drei Bereiche haben wir wichtige Verbesserungen erzielt», so ein Kapers-Sprecher. «Die Mitglieder von Kapers haben den letzten zur Abstimmung gebrachten Vertrag, der die 4000 Franken Basislohn beinhaltete, abgelehnt. Sie haben sich neben mehr Lohn auch zahlreiche andere Änderungen gewünscht. Diesen Bedürfnissen sind wir entgegengekommen», erklärt eine Sprecherin von Swiss.

«Von Beginn weg mehr als 4000 Franken»

Swiss betont: «Mit allen zusätzlichen Entschädigungen verdienen die Kabinenmitarbeitenden in Zukunft von Beginn weg mehr als 4000 Franken. Dies umfasst nur die monetären Verbesserungen», so die Sprecherin. Insgesamt entspreche der neue Vertrag einer Investition von rund 200 Millionen Franken in den kommenden fünf Jahren ins Kabinenpersonal. Dennoch muss auch er erst von den Kapers-Mitgliedern abgesegnet werden.

3868 Franken plus Zulagen - sie können bei Langstreckenqualifikation und zusätzlichen Sprachkenntnissen rund 700 Franken betragen - sind in der Schweiz dennoch nicht üppig. Da zeigt auch ein Vergleich mit der nicht für hohe Löhne bekannten Einzelhandelsbranche. So zahlt Aldi allen Angestellten mindestens 4646 Franken pro Monat (13 Mal), Lidl 4500 Franken, andere Einzelhändler zahlen zwischen 4100 und 4300 Franken.

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