Letzte Aktualisierung: um 22:35 Uhr

Dänische Regionlairline

Sun-Air schickt deutsche Tochter in die Insolvenz

Die dänische Regionalairline hat Schwierigkeiten mit der deutschen Agentur für Arbeit. Deshalb musste die deutsche Tochter von Sun-Air Insolvenz anmelden und Angestellte entlassen.

Im November kündigte Sun-Air an, wegen der Covid-19-Pandemie die Wiederaufnahme ihrer Linienflüge auf August 2021 zu verschieben. Zu den Routen, welche die dänische Regionalairline auf Eis legte, zählen auch Billund – Düsseldorf und Friedrichshafen – Düsseldorf.

Allerdings steht Sun-Air in Deutschland nun vor einem großen Problem. Die deutsche Tochter Sun-Air of Germany musste am 12. Januar Insolvenz beantragen. Ein Sprecher des Amtsgerichtes Augsburg  bestätigt entsprechende Recherchen von aeroTELEGRAPH. Ein Rechtsanwalt sei mit der Erstellung eines Insolvenzgutachtens beauftragt worden.

Weiterhin Flüge ab Augsburg

Hintergrund der Insolvenz der 2013 gegründeten Sun-Air-Tochter sind offenbar Schwierigkeiten rund um das Kurzarbeitergeld in Deutschland. Die Airline erwartet gemäß informierten Kreisen, Kurzarbeitergeld an den deutschen Staat zurückzahlen zu müssen, das sie im vergangenen Jahr mehrere Monate erhalten hatte. Dann lehnten die Behörden Sun-Airs Ansprüche doch noch ab.

Schwierig ist die Situation für die 28 Mitarbeitenden von Sun-Air in Deutschland. Die 14 Angestellten der Fluglinie in Friedrichshafen, acht Piloten und sechs Flugbegleiter, erhielten bereits zu Ende November die Kündigung. Weitere 14 Angestellte arbeiten in Augsburg für Sun-Air.

Flugzeuge in British-Airways-Farben

Von Ausgburg aus fliegt die Airline im Auftrag von Airbus nach Marseille. Sie will dies offenbar auch weiterhin tun. Tatsächlich ist die Dornier 328 mit dem Kennzeichen OY-NCT dieser Tage auf eben dieser Strecke unterwegs als einziges in Deutschland aktives Sun-Air-Flugzeug.

Sun-Air konzentrierte sich vor der Corona-Krise im Liniengeschäft auf europäische Nischenstrecken mit einem hohen Anteil an Geschäftskunden. Die dänische Fluglinie ist Franchisepartner von British Airways, weshalb Flüge unter BA-Flugnummern durchgeführt werden und die Flugzeuge die Farben von British Airways tragen.

Die Fluggesellschaft antwortete bis zum Erscheinen dieses Artikel nicht auf eine Anfrage von aeroTELEGRAPH. Die deutsche Bundesagentur für Arbeit möchte sich in der Angelegenheit nicht äußern.