Letzte Aktualisierung: um 22:35 Uhr

Südafrika

Ein konkreter Nachfolger für South African Express?

Die Regionaltochter von South African Airways wird liquidiert. Derweil plant eine neue Regionalairline, für den Start eine bestehende Lizenz zu nutzen.

Während für die Sanierung der lange kriselnden South African Airways eine dramatische Verkleinerung angekündigt wurde, ist es für ihren Regionalableger SA Express zu spät. Vergangenen April hat ein Gericht die Liquidation der Fluglinie beschlossen. Sonderverwalter sahen für die Regionalairline keine Chancen mehr – aufgrund der Coronakrise musste SA Express ihren Betrieb bereits im März einstellen.

Das Interesse an den Kauf von SA Express ist derweil groß. Laut Insolvenzverwaltern möchten aktuell mehrere Investoren die Fluglinie aufkaufen, berichtet das Portal Tourism Update. Noch immer besitzt SA Express ein gültiges Luftverkehrsbetreiberzeugnis (im Englischen: Air Operator Certificate oder kurz AOC), das Ende Juli jedoch ungültig werden würde.

Coronakrise als Chance

Während die südafrikanische Regierung derzeit mit sieben Interessenten über einen Kauf von SA Express verhandelt, wird die Gründung einer neuen Airline bereits woanders in Südafrika konkret. Der südafrikanische Investor Gidon Novick plant zu Ende des Jahres die Gründung einer neuen Regionalfluglinie.

Was dabei aufhorchen lässt: Novick möchte dafür ein bestehendes Betreiberzeugnis nutzen, berichtet Tourism Update. Ob sich der Unternehmer dabei für die Lizenz von SAA Express interessiert, ist bislang nicht bekannt. Klar ist jedoch, Novick die aktuelle Krise um die Covid-19-Pandemie ausnutzen möchte.

Überschaubarer Start

«Reisen wird sich nach der Covid-19-Pandemie grundlegend ändern. Geschäftsreisen werden zurückgehen, und Flugreisen werden Effizienz, Kostenbewusstsein und Einfachheit erfordern», so der Unternehmer. Für die Gründung einer neuen Airline werde es «eine einzigartige Gelegenheit für eine frische, saubere und gut strukturierte Fluggesellschaft» geben, so Novick.

Ehe die Passagierluftfahrt nicht ihr Niveau wie vor der Coronakrise erreicht hat, will der Unternehmer die Kapazitäten klein und überschaubar halten. Mit einem «größeren Schmalrumpfflugzeug» soll sich der Linienbetrieb auf eine oder zwei Hauptstrecken konzentrieren. «Wir wollen es [zu Beginn] einfach, überschaubar, zuverlässig und effizient halten», sagt Novick.

Erfahrener Gründer

Erfahrungen im südafrikanischen Markt hat der Unternehmer reichlich. Für einige Jahre hatte Novick bei der mittlerweile insolventen Comair den Chefposten inne. Mit deren Tochterairline Kulula zog Novick die erste moderne Billigfluglinie Südafrikas auf.