Toronto Billy Bishop: Bislang nur Turboprops.
Deal mit Porter Airlines in Gefahr

Streit um Flughafen belastet Bombardier

Porter Airlines will, dass Toronto den Stadtflughafen Billy Bishop erweitert. Konkurrentin Air Canada lobbyiert dagegen. Unter dem Streit könnte am Ende Bombardier leiden.

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Wenn zwei sich streiten, leidet der Dritte. Das gilt auch in Kanada. Wegen eines Grabenkampfs der beiden kanadischen Fluggesellschaften Porter Airlines und Air Canada könnte dem Flugzeugbauer Bombardier ein Deal im Wert von zwei Milliarden Dollar durch die Lappen gehen. So viel war die Bestellung von 12 C-Series und 18 Optionen wert, die Porter Airlines im Jahr 2013 verkündet hatte.

Der Haken: Porter knüpfte die Bestellung an eine Bedingung. Nur, wenn Torontos Stadtflughafen Billy Bishop City Airport eine Pistenverlängerung erhält und von dort auch Jets starten dürfen, kauft die Airline die Flieger auch. Bisher starten ab Porters Basis Billy Bishop nur Turbopopflugzeuge. Diese sind leiser und brauchen kürzere Pisten. Eine weitere Bedingung von Porter war darum, dass die C-Series ihre Versprechen bezüglich der geringeren Lautstärke hält – was Bombardier auch tat.

Eine Milliarde statt 100 Millionen?

Doch nun steht der Deal dennoch auf dem Spiel. Air Canada will mit allen Mitteln verhindern, dass Porter mit der C-Series ab Billy Bishop fliegen darf. Die Fluglinie hat eine Studie in Auftrag gegeben, welche die Rentabilität des Erweiterungsprojektes untersuchen soll. Das Ergebnis: Statt den veranschlagten rund 100 Millionen kanadische Dollar soll die Erweiterung rund eine Milliarde kosten.

Laut den Experten der Beratungsfirma Oliver Wyman sind 161 Meter mehr Erweiterung nötig als die veranschlagten 200 Meter. Auch neue Sicherheitsanforderungen der Transportbehörde sollen zu höheren Kosten führen. Die Pisten müssten darum auch noch verbreitert werden. Auch andere infrastrukturelle Änderungen seien nötig, heißt es in der Studie.

Giftige Worte zwischen den Airlines

Air Canadas Strategiechef Derek Vanstone erklärt deshalb in den Medien immer wieder, dass der Ausbau schlussendlich zu höheren Landegebühren und zu höheren Ticketpreisen führen werde. «Dieser Vorschlag kommt nicht vom Flughafenbetreiber sondern von einer Airline und das merkt man», ätzt er.

Sein Porter-Airlines-Gegenspieler Michael Deluce ist freilich anderer Meinung. «Das ist einfach ein weiterer Versuch von Air Canada, uns Steine in den Weg zu legen», lässt er sich in der Zeitung Toronto Star zitieren. Die Studie sei so zusammengeschustert, dass sie Air Canadas Argumente unterstütze. Sie sei nicht objektiv. Die Fluglinie habe einfach Angst, dass Porter ihr mit den Jet-Flügen Passagiere auf Strecken wegschnappe, die Air Canada nur mit Propellerfliegern anbietet.

Eigentlich wollte Air Canada die Jet-Erlaubnis

Ein bisschen verstehen kann man diesen Einwand, denn:  «Bislang hat Air Canada immer öffentlich verkündet, selbst gerne Jets statt Turboprops am Billy Bishop Toronto City Flughafen zu nutzen», sagte Anfang des Jahres Geoff Wilson, Chef des Flughafenbetreibers Ports Toronto. Nur hat sie eben nicht die nötigen leisen Flieger dafür.

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