Geisterschrein in Thailand: Auch in Flughäfen anzutreffen.

Geisterschrein in Thailand: Auch in Flughäfen anzutreffen.

Dennis Jarvis/Flickr/CC

Glaube in Südostasien

Wenn Geister die Luftfahrt ergreifen

In Südostasien werden oft nicht nur Mensch, Wetter und Technik für Flugzeugunglücke verantwortlich gemacht. Viele Asiaten glauben an das Werk von Geistern.

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Viele in Thailand und Burma glauben fest daran. Mitarbeiter in der Gepäckabwicklung genauso wie das Bodenpersonal, aber auch die Fluglotsen und Piloten. In den Kabinen und in den Cockpits vieler Maschinen und auf den Flughäfen würden sich Geister aufhalten, so ihre Überzeugung.

Das erklärt die Anthropologin Jane M. Ferguson in einer neuen Studie zum Thema. Den Grund dafür liefert der buddhistische Glaube. Die Menschen sind überzeugt davon, dass die Geister der Verstorbenen nur dann zur Ruhe kommen, wenn Sie zuhause sterben.

Eine Schlange als Warnung

In Thailand sind 94 Prozent der Bevölkerung Buddhisten. Vor der Eröffnung des Flughafens Suvarnabhumi 2006, sah der Direktor eine riesige Kobra auf seinem Parkplatz. Dies nahm er als böses Zeichen und liess von buddhistischen Mönchen eine Zeremonie durchführen, an der hunderte Flughafen Mitarbeiter teilnahmen.

Ein Sicherheitsinspektor soll dann von einem Beschützer-Geist besessen worden sein, der vor Problemen warnte, würde nicht zu seinen Ehren ein Schrein im Flughafen aufgestellt. Die Offiziellen liessen die Gedenkstätte bauen und verzierten sie mit Abbildungen von Kobras.

«Der Glaube an Geister hilft den Menschen, das Unverständliche zu verstehen.»

Doch schon der Bau des Flughafens Suvarnabhumi sorgte für Geistergeschichten. Eine Legende besagt, dass eine Mitarbeiterin in eine Betongrube in der Zollabwicklung fiel und einbetoniert wurde. Noch heute legen Mitarbeiter Opfergaben an dem Ort ab, um den Geist der Frau zu besänftigen.

«Viele Kulturen haben Mechanismen um Gefahr und Unsicherheit zu verstehen.» sagt Ferguson zum Magazin The Irrawaddy. «Der Glaube an das Übernatürliche ist kein Zeichen von Irrationalität. Zum Beispiel, verstehen die meisten, dass Autounfälle rationale Gründe haben, aber der Glaube an Geister oder Übermenschliches, hilft den Menschen, die Grausamkeit hinter solchen Vorfällen zu verstehen.»

«Auch in der westlichen Welt glaubt man an Geister in der Luftfahrt.»

Doch nicht nur im südostasiatischen Raum glaubt man daran, dass die Geister von Flugzeugunglücken keine Ruhe finden. Das die wohl bekannteste Geschichte der westlichen Welt, ist die vom Eastern Air Lines Flug 401. Die Maschine stürzte 1972 in den Sümpfen der Everglades ab und riss 101 Menschen in den Tod.

Darunter auch den Piloten Bob Loft und den Bordingenieur Don Repo. Die beiden wurden in den Jahren nach dem Crash mehr als zwanzig Mal auf Flügen der Eastern Air Lines gesichtet. Sogar ein ehemaliger Vizepräsident der Fluggesellschaft erklärte einst, sich mit einem Piloten unterhalten zu haben, den er später als Loft identifizierte.

«Der Glaube an Geister ist sehr logisch»

«Geistergeschichten erscheinen uns oft als irrational, aber eigentlich ist ihre Existenz sehr logisch.» sagt Expertin Ferguson. «In Südostasien können Mitarbeiter der Flughäfen und Airlines alle Maschinen ohne Probleme bedienen, die Fluglotsen kennen das Nato-Alphabet und wissen mit dem Radar umzugehen.»

Aber nur weil sie all diese Dinge beherrschten, heiße das noch lange nicht, dass Kultur und Glauben keinen Platz mehr haben. «Und das gilt nicht nur für Asien.»

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