Airbus A330 von Aerolineas Argentinas: Geriet in schwere Turbulenzen.

Zwölf Verletzte bei TurbulenzenWarnte die Crew von Aerolineas Argentinas die Gäste, oder nicht?

Ein Airbus A330 von Aerolíneas Argentinas geriet über dem Atlantik in heftige Turbulenzen. Dabei wurden zwölf Personen verletzt. Hat die Besatzung die Fluggäste gewarnt oder nicht?

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Flug AR1133 von Aerolíneas Argentinas war am Dienstagabend (18. Oktober) in Madrid gestartet. Viele der 217 Fluggäste schliefen noch, als der Airbus A330 nach Überquerung des Atlantiks auf die Küste von Brasilien zusteuerte. Fünf Stunden Flugzeit lag da noch vor ihnen.

Da passierte es. Der Airbus A330 mit dem Kennzeichen LV-FVH geriet in heftige Turbulenzen. Sie dauerten zwar nur 15 Sekunden, hatten es sich aber offenbar in sich. Neun Personen wurden leicht verletzt, drei weitere nach der Landung in Buenos Aires um knapp nach 4 Uhr morgens zu einer gründlicheren Kontrolle ins Krankenhaus überwiesen.

«Dem Tod noch nie so nahe gefühlt»

Eine Passagierin war gerade aufgestanden, um sich ein Getränk zu holen, als es passierte. Sie sei in die Luft geschleudert worden, habe sich um die eigene Achse gedreht, habe den Kopf an der Decke angestoßen. «Dann fiel ich auf mein Gesäß hin», erklärte sie der Zeitung Clarin. Sie habe sich «dem Tod noch nie so nahe gefühlt und mein Leben ist in diesen 15 Sekunden vor meinen Augen vorbeigezogen», so die Reisende weiter.

Sie habe daraufhin heftige Schmerzen von der Taille abwärts gespürt und das Gefühl gehabt, ihre Beine nicht mehr bewegen zu können. «Ich konnte nicht aufhören, zu schreien und zu weinen.» Sehr schnell sei sie dann aber medizinisch versorgt worden. Einige Reisende hätten sich die Nase gebrochen, viele weitere hätten sich den Kopf heftig angestoßen, so die Frau. Einer immerhin nahm es mit Humor: «Ich habe zum ersten Mal mit dem Kopf die Decke berührt, ich bin 1,70 Meter groß», so ein Passagier.

Durchsage oder keine Durchsage?

Nach der Landung im Krankenhaus sagte man der Reisenden, die in der Bordküche verletzt wurde, sie habe ihr Kreuzbein gebrochen. Seither muss sie starke Schmerzmittel einnehmen. Was viele Fluggäste von Flug AR1133 vor allem ärgert, ist aber, dass Aerolíneas Argentinas behauptet, man habe die Reisenden gewarnt.

«Niemand von der Besatzung hat irgendeine Warnung gegeben, die Lichter waren aus», so ein Fluggast zu Clarin. Auch andere stützen diese Aussage. Doch vielleicht liegt das daran, dass die Turbulenzen derart unverhofft auftraten und die Ansage im Chaos unterging.

Zwei Arten von Turbulenzen

Nicht alle Turbulenzen können Pilotinnen und Piloten zudem voraussehen. Werden sie von messbaren Wetterphänomenen wie einem Sturm oder Gewitter ausgelöst, sind sie auf dem Radar ersichtlich. Dann werden sie in der Regel auch umflogen.

Doch es gibt auch die sogenannte Clear Air Turbulence – Turbulenzen also, die ohne Vorwarnung aus heiterem Himmel auftreten. Das sind die Turbulenzen, bei denen es oft Verletzte gibt – weil das Cockpitpersonal eben nicht dazu kommt, rechtzeitig das Anschnallzeichen einzuschalten. Sie sind für das Flugzeug nicht gefährlicher als andere Turbulenzen.

Grundregel für Fluggäste

Daher gilt für Passagierinnen und Passagiere eine Grundregel: Schnallen Sie sich immer an, wenn Sie sitzen. Das Flugpersonal sagt das in der Sicherheitsansage nicht zum Spaß. Immer wieder gibt es Verletzte durch diese plötzlich auftretenden Turbulenzen.

Mehr zum Thema

Flugzeug am Himmel über Nordrhein-Westfalen: Es geschah im Reiseflug.

Crewmitglied in Airbus A319 bei Turbulenzen schwer verletzt

Visualisierung des Polar-Jetstreams: Keine statische Größe.

Klimawandel sorgt für Turbulenzen-Teufelskreis

Turbulenzen-Visualisierung der Nasa: In den kommenden Jahren dürften die Flüge wackeliger werden.

Was passiert eigentlich bei Turbulenzen?

Blick aus einem Airbus A320 von Latam auf den südlichen Teil von Ostfalkland: Missgeschick bei British Airways.

British Airways zeigt auf Falklandinseln argentinischen Namen

Video

Die Hercules C-130J Fat Albert: Das Flugzeug muss im Winter nach England.
Im Kunstflugteam der US Navy gibt es ein ganz besonderes Flugzeug - die Fat Albert, eine Hercules C-130J. Im Winter muss sie in die Wartung nach England.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
MD-11 kurz vor dem Abheben: Das Flugzeug verlor ein Triebwerk
Eine Frachtmaschine von UPS ging beim Start in Louisville in Flammen auf, mindestens zwölf Menschen kamen ums Leben. Nun schildert die US-Unfallbehörde NTSB erste Erkenntnisse. Und erste Hinweise, worauf die Ermittlungen sich konzentrieren.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Der Moment des Unfalls: Die McDonnel Douglas MD-11 geht in einem Feuerball auf.
Elf Menschen starben beim Unglück in Louisville. Doch was führte genau zum fatalen Crash der McDonnell Douglas MD-11 von UPS? Was bisher bekannt ist.
Laura Frommberg
Laura Frommberg