Boeing 737 Max von Lion Air: Die Gruppe hätte gerne im Simulator trainiert.

Anweisungen von US-BehördeReagierten Lion-Air-Piloten falsch auf Sensor-Fehler?

Die Piloten der verunglückten Boeing 737 Max von Lion Air hatten mit falschen Sensor-Daten zu kämpfen. Die US-Luftfahrtbehörde erklärt, wie Crews reagieren sollen.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Nach dem tödlichen Absturz einer Boeing 737 Max von Lion Air gab der US-Flugzeugbauer am Dienstag (6. November) einen Sicherheitshinweis heraus. Einen Tag später folgte nun die US-Luftfahrtbehörde FAA mit einer sogenannten Emergency Airworthiness Directive, also einer dringlichen Lufttüchtigkeitsanweisung an alle Betreiber von 737 Max 8 und Max 9.

Grund für die Warnung ist laut der FAA Boeings Analyse, dass falsche Daten eines Anstellwinkel-Sensors dazu führen könnten, dass das Höhenleitwerk automatisch so getrimmt wird, dass das Flugzeug die Nase nach unten neigt. Solch eine Situation nennt man Runaway Stabilizer. «Wird dieser Zustand nicht behoben, kann er dazu führen, dass die Crew Probleme mit der Kontrolle des Flugzeuges bekommt, dass es zu einer übermäßigen Nase-nach-unten-Fluglage, zu einem signifikanten Höhenverlust und möglicherweise zu einem Aufprall auf den Boden kommt», schreibt die Behörde.

So sollen Piloten vorgehen

Um das zu verhindern, weist die FAA die 737-Max-Betreiber nun an, das Flugzeughandbuch innerhalb von drei Tagen um entsprechende Anweisungen zu ergänzen. Diese Anweisungen an die Piloten gelten für den Fall, dass es zu einer Runaway-Stabilizer-Situation kommt, gekoppelt mit einem oder mehreren Hinweisen auf falsche Sensor-Daten, wie etwa der Anzeige einer minimalen Geschwindigkeit auf nur einer Seite.

«Schalten Sie den Autopiloten aus und steuern Sie die Neigung des Flugzeuges mit dem Steuerhorn und der elektrischen Trimmung, falls nötig», schreibt die Behörde. Falls das Problem beim Lockerlassen des Steuerhornes wieder auftreten sollte, sind die Piloten zu einem sogenannten Cutout angewiesen, also dazu, das Trimmsystem gänzlich zu deaktivieren und zwar für den Rest des Fluges. Sollte auch das nicht helfen, müssen die Piloten gemäß den FAA-Anweisungen versuchen, am Trimmrad per Hand gegenzusteuern.

Warum gab es Sensor-Probleme?

All diese Anweisungen sind offenbar kein grundsätzlich neues Vorgehen, sondern bekannte Verhaltensregeln, die nun noch einmal speziell für den Fall der Sensor-Probleme formuliert wurden. Die Aussagen des Herstellers und der Behörde könnte man als Hinweis darauf deuten, dass die Piloten des Lion-Air-Unglückfluges JT610 in solche eine Situation geraten sind, aber nicht entsprechend reagiert haben.

Tatsächlich hat die indonesische Transportsicherheitsbehörde darauf hingewiesen, dass der Jet fehlerhafte Signale von einem der Anstellwinkel-Sensoren erhalten hat. Wie die Cockpitcrew reagiere, ist jedoch noch nicht bekannt und Gegenstand der Untersuchungen. Klar ist nur, dass einer der Piloten kurz nach dem Start beantragt hat, nach Jakarta zurückkehren zu dürfen. Doch nicht nur zum Verhalten der Crew gibt es offenen Fragen. Unklar ist auch, warum es zu dem Sensor-Fehler kam, obwohl laut indonesischen Behörden erst kurz zuvor einer der Sensoren nach Problemen ausgewechselt worden war.

Die Emergency Airworthiness Directive der FAA finden Sie hier im Original.

Mitarbeit: Simeon Lüthi

Mehr zum Thema

Imme mehr Teile kommen ans Licht.

Jet von Lion Air hatte Probleme auf weiteren Flügen

Auch ein Fahrwerksteil bargen sie bereits.

Mängel an zwei weiteren Boeing 737 Max von Lion Air

Boeing 737 Max von Lion Air: Eine Maschine des Typs Max 8 stürzte am 29. Oktober in Indonesien ab.

Boeing 737 Max von Lion Air ins Meer gestürzt

Boeing 737 Max: Flight Simulator soll bei der Ausbildung helfen.

Nicht mehr nur Spiel und Hobby: Boeing setzt auf Microsoft Flight Simulator für Crew-Ausbildung

Video

Boeing 777X: Stargast in Dubai.
Ein Messeauftritt ist kein Zufall, sondern das Ergebnis akribischer Vorbereitung. Boeing zeigt, was alles gemacht wird, bis die 777X in Dubai fliegen kann.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Visualisierung des ATSB: Es war wirklich sehr knapp.
Am Flughafen Melbourne entgingen zwei Passagierjets nur knapp Katastrophen. Die Flüge von Malaysia Airlines und Bamboo Airways starteten auf einer verkürzten Piste - und sehr knapp über einer Baustelle. Der Untersuchungsbericht offenbart nun, was genau geschah. Und das hat internationale Folgen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
dehnen im flugzeug
Ein Mann zeigt auf Instagram, wie ein eine Yoga-Übung in seiner Sitzreihe macht. Der Influencer Rafazea versucht es auch - und zeigt warum es nicht kappt.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies