Doch kein Ufo: Flugobjekt über New Jersey

Es war ein EvVtolHightech statt Außerirdische: Die wahre Geschichte hinter den mysteriösen Ufo-Sichtungen von New Jersey

Wochenlang blickten Menschen vergangenes Jahr in New Jersey staunend in den Himmel und glaubten, Ufos zu sehen. Doch die Wahrheit ist irdischer: Es handelte sich offenbar um eine geheime Testreihe mit einem Evtol.

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Sind außerirdische in New Jersey gelandet? Oder beobachtet Militär anderer Startende USA? Wochenlang hielten Ende 2024 Berichte über unidentifizierte Flugobjekte die Menschen in New Jersey in Atem. Über dem Nordosten der USA sahen Anwohnerinnen und Anwohner seltsam leuchtende, lautlose Objekte am Himmel. Politiker spekulierten über ausländische Drohnen, Verschwörungstheorien machten die Runde. Und auch offizielle Stellen mussten einräumen, zunächst keine Erklärung zu haben. Nun ist das Rätsel offenbar gelöst.

Wie jetzt bekannt wurde, handelte es sich bei den mysteriösen Fluggeräten mit hoher Wahrscheinlichkeit um das elektrische Senkrechtstarter-Modell Black Fly von Hersteller Pivotal. Das bestätigen Fotos und Videos, die kürzlich bei einer Armeeveranstaltung im Bundesstaat Alabama aufgenommen wurden.

Ein Mitarbeiter des Unternehmens bestätigte den Ufo-Vorfall

Auf ihnen ist ein Fluggerät zu sehen, das dem entspricht, das damals in New Jersey für Aufsehen sorgte: ein rund vier Meter umspannender, vierflügliger E-Flieger, der fast lautlos über den Baumwipfeln gleitet. Ein Mitarbeiter von Pivotal erklärte bei dem Militärtreffen sogar: «Ihr erinnert euch an den großen Ufo-Schreck in New Jersey? Das waren wir.»

Black Fly, ursprünglich unter dem Namen Opener Aero entwickelt, startet und landet senkrecht, kann bis zu 100 Kilometer pro Stunde schnell fliegen und nutzt acht elektrische Propeller. Dank seiner geringen Lautstärke und Größe wirkt sie in der Dämmerung fast unsichtbar – was die zahlreichen Fehldeutungen im vergangenen Jahr plausibel erklärt. Nach Angaben der Zeitung New York Post testete Pivotal das Modell im November 2024 im Auftrag einer Behörde über New Jersey.

FBI befürchtete fehlgeleitete Attacken auf Flugzeuge

Die damalige Aufregung war enorm: Tausende Menschen meldeten Sichtungen, die Polizei, das FBI und die Flugaufsicht erhielten Hunderte Anrufe. Politiker forderten Untersuchungen, einige vermuteten sogar feindliche Aktivitäten. Erst Wochen später stuften die Behörden den Vorfall als Kombination aus «Überreaktion» und Fehlinterpretationen ein.

Und auch wenn der Luftverkehr durch die Geräte nicht gefährdet war - das FBI sorgte sich dennoch um die Luftfahrtsicherheit, denn: seit das Phänomen ein nationales Nachrichtenthema geworden war, kam es zu einer Häufung von Laserattacken. Menschen richteten Strahlen auf vermeintlich fremde Flugobjekte, trafen aber an- oder abfliegende kommerzielle Flugzeuge.

Auch vor Schüssen sorgte man sich

Das ist eine Gefahr. So können dadurch Pilotinnen und Piloten verletzt werden. Bei verschmutzten, feuchten oder zerkratzten Windschutzscheiben sorgen Streueffekte aber auch für eine verminderte Sicht. Laser auf Flieger zu richten, ist deshalb strafbar. Nicht nur Laser waren aber ein Problem. Die Behörden befürchteten sogar, dass Menschen «möglicherweise mit Waffen auf etwas schießen, das sie für eine Drohne halten, das aber ein bemanntes Flugzeug sein könnte», so das FBI damals.

Mit der Identifizierung des Black Fly hat sich das wohl spektakulärste Ufo»-Mysterium der jüngeren Luftfahrtgeschichte in Luft aufgelöst. Statt fremder Mächte oder Besucher aus dem All waren es leise Rotoren und moderne Batterien, die die Fantasie beflügelten. Und sie zeigten, wie nah Zukunftstechnologie und Fantasie am Himmel beieinanderliegen.

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