Bild der Boeing 777 von Delta von Anwohnern: Das Flugzeug ließ in niedriger Höhe Treibstoff ab.

Vorfall aus dem Jahr 2020Delta zahlt fast 80 Millionen, weil Crew einer Boeing 777 über Wohngebiet Treibstoff abließ

Nach einem Triebwerksausfall ließen Piloten von Delta Air Lines im Jahr 2020 über Wohngebieten Treibstoff ab. Die Anwohner klagten - und erhalten jetzt von der Airline Geld. Die sieht aber weiterhin keine Schuld bei sich.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Der Zwischenfall sorgte schon im Januar 2020 für Aufsehen. Delta-Air-Lines-Flug DL89 war mit einer Boeing 777-200 von Los Angeles nach Shanghai gestartet, als kurz nach dem Abheben eines der beiden Triebwerke Probleme machte. Die Crew brach den Langstreckenflug ab, schaltete das betroffene Triebwerk ab und entschied sich für eine sofortige Rückkehr nach zum Flughafen Los Angeles LAX.

Um eine Überlastung bei der Landung zu vermeiden, ließ die Maschine Treibstoff ab. Ein üblicher Vorgang bei einem Flugabbruch so kurz nach dem Start. Es ging dabei fast 57.000 Liter, denn das Flugzeug war für den 14-Stunden-Flug voll betankt. Doch statt über dem Meer oder in größerer Höhe geschah dies in nur rund 2000 Fuß Höhe über dicht besiedelten Stadtvierteln von Los Angeles und Orange County.

Schulen, Häuser und Gärten wurden mit Kerosin der Boeing 777 von Delta benetzt

Schulen, Häuser und Gärten wurden mit Kerosin benetzt. Mehrere Dutzend Menschen, auch Kinder mussten medizinisch behandelt werden, glücklicherweise nur mit leichten Symptomen. Doch das Ganze hatte Folgen für Delta. Schon kurz nach dem Vorfall reichten Anwohner Klage ein. Sie warfen der Crew von Delta vor, den Treibstoff unnötig tief und über bewohntem Gebiet abgelassen zu haben. Die Airline versprach damals zwar eine Reinigung der betroffenen Flächen, wies aber jede Schuld zurück.

Nach fünf Jahren juristischen Streits gibt es nun eine Einigung. Delta will 78,75 Millionen Dollar zahlen, um den Fall abzuschließen. Davon werden nach Abzug von Anwalts- und Gerichtskosten noch etwa 50,6 Millionen Dollar an Betroffene verteilt. Eigentümer von rund 38.000 Grundstücken sollen im Schnitt knapp 900 Dollar erhalten, rund 160.000 Anwohner jeweils gut 100 Dollar.

Delta: Crew der Boeing 777 handelte korrekt

Die Airline betont bis heute, dass die Crew im Sinne der Sicherheit agierte. Man habe die Vorgaben der FAA und das eigene Training befolgt. Die Gefahr einer Überlastlandung sei zu hoch gewesen, außerdem habe das Risiko bestanden, dass auch das zweite Triebwerk ausfällt. Die FAA untersuchte den Vorfall und sprach die Besatzung später von jedem Fehlverhalten frei.

Delta erklärt zudem, dass die Menge an Kerosin, die tatsächlich den Boden erreicht habe, vernachlässigbar gewesen sei. Labortests, die sieben Tage nach dem Vorfall durchgeführt wurden, hätten zudem keine Spuren von Kerosin im lokalen Erdreich nachgewiesen. Warum also der Vergleich? Delta erklärt, man wolle die Unsicherheit und die enormen Kosten eines Prozesses vermeiden, bestreite aber weiterhin jede Schuld.

Mehr zum Thema

Boeing 777 von Delta lässt Kerosin über Schule ab

Boeing 777 von Delta lässt Kerosin über Schule ab

Delta Air Lines: Die Fluglinie kleidet ihr Personal neu ein.

Delta Air Lines feiert 100 Jahre auch mit neuen Uniformen

ticker-delta-airlines

Delta baut neues Frachtzentrum in Salt Lake City

ticker-delta-airlines

«Das war knapp»: Airbus A330 Neo von Delta und Cessna 402 von Cape Air kommen sich in Boston gefährlich nahe

Video

Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
beond a319 red sea intermational airport
Der Red Sea International Airport in Saudi-Arabien hat durch Beond seine erste direkte Anbindung an Europa erhalten. Über den Flughafen sollen vor allem Luxus-Touristinnen und -Touristen ans Rote Meer reisen. Er hat einige Besonderheiten.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
seattle delta alaska
Auf einer Blaubeerfarm im US-Bundesstaat Washington wurde vor zwei Wochen ein Leck an einer Pipeline entdeckt. Eine Lösung gibt es noch nicht. Und das spüren auf die Fluggesellschaften am Seattle-Tacoma International Airport.
Timo Nowack
Timo Nowack