Ein Frachtflug von UPS endete in der Nacht vom 6. auf den 7. Oktober am Flughafen Köln/Bonn mit einer ungewöhnlichen Entdeckung: Nach der Landung der Boeing 767-300 F stellten Techniker fest, dass zwei Metallteile an dem Flugzeug fehlten, wie das Portal Aviation Herald berichtete. Die Crew hatte schon im Anflug Probleme mit den Vorflügeln gemeldet.
Die Vorflügel sind Flächen (im Englischen slats genannt) am vorderen Rand der Tragflächen. Sie sind ausfahrbar und ermöglichen es durch Beeinflussung der Strömung, bei Start und Landung mit größerem Anstellwinkel zu fliegen. Nach der Meldung der Probleme drehte die Crew eine Schleife östlich von Köln und landete um kurz nach Mitternacht mit höherer Geschwindigkeit als üblich auf Piste 31R. Der Frachter kam sicher zum Stehen.
Polizei Bonn weiß nichts von Teilen von Boeing 767
Die Inspektion des Jets mit dem Kennzeichen N393UP, der aus Venedig kam, zeigte laut Aviation Herald: Die beiden Teile, bei denen es sich um Abdeckungen mit einem Gewicht von je rund 0,3 Kilogramm handelte, sind wohl in einem Umkreis von rund 16 Kilometern südlich des Flughafens abgerissen. Soweit bekannt ist, wurde niemand verletzt.
Wo die beiden Teile gelandet sind und ob sie womöglich schon gefunden wurden, ist unklar. Ein Sprecher der Polizei Bonn sagte gegenüber dem Portal t-online, der Polizei sei von einem Absturz von Metallteilen eines Flugzeuges über der Region nichts bekannt.
Der UPS-Frachter bleibt vorerst am Boden
Die betroffene Maschine hat bereits ein langes Flugleben hinter sich. 1998 gebaut, flog sie zunächst für Lan Chile mit Fluggästen, bevor sie 2019 zum Frachter umgerüstet wurde. Seit 2020 steht sie im Dienst von UPS Airlines, die Köln/Bonn als europäisches Drehkreuz nutzt.
Gerade ältere Frachtflugzeuge wie die 27-jährige Boeing 767 müssen viel leisten: Sie fliegen häufig, starten oft schwer beladen und absolvieren meist mehrere Kurzstrecken pro Tag. Das beansprucht die Struktur und die Mechanik. Die N393UP ist nach dem Vorfall bis zum Erscheinen dieses Artikels am Donnerstagvormittag (9. Oktober) nicht mehr abgehoben.