Flug EK9788 kam aus Dubai. Knapp sieben Stunden war die Boeing 747-400 BDSF in der Luft, als sie am frühen Montagmorgen (20. Oktober) um 3:50 Uhr Ortszeit am Hong Kong International Airport landete. Dabei lief etwas gewaltig schief. Der Frachter scherte in der Mitte der Bahn plötzlich nach links aus und verließ Piste 07L, wie lokale Medien berichten.
Die Folgen waren katastrophal. Die Boeing 747 rammte beim Rutschen von der Landebahn ein Fahrzeug. Es befand sich nicht auf der Landebahn, sondern patrouillierte außerhalb des Zauns auf einer Straße entlang der 3800 Meter langen Piste. Es wurde ins Meer geschleudert.
Die Nase der Boeing 747 von Air ACT ragt aus dem Wasser
Einer der Insassen des Fahrzeugs verstarb auf der Stelle und wurde später aus dem in sieben Meter Tiefe liegenden Wrack geborgen, ein anderer wurde schwer verletzt gerettet und verstarb später im Krankenhaus. Die Boeing 747 F von Air ACT, welche den Flug nach Hongkong für Emirates Skycargo durchführte, rutschte über die aus großen Steinbrocken bestehende Böschung hinab ins Delta des Perlflusses.
Die vierköpfige Crew des Frachters konnte sich über die linken Notrutschen aus dem Flugzeug retten. Sie blieb unverletzt. Das Heck der Boeing 747 F mit dem Kennzeichen TC-ACF wurde jedoch von der Wucht des Zwischenfalls abgerissen. Es ist auf Aufnahmen vom Unfallort nur noch teilweise zu sehen.
Air ACT fliegt für Emirates
Der Rest des Jumbo-Jets liegt im Wasser. Die Nase ragt Richtung der Böschung der Nordpiste von Hongkong nach oben. Der hintere Teil liegt im Wasser. Im Bereich des Buges der Boeing 747 von Air ACT zeigen sich heftige Schäden. Offenbar wurden auch die Rutschen rechts aktiviert. Sie scheinen aber nicht mehr funktioniert zu haben.
Air ACT mit Sitz in Istanbul wurde 2004 gegründet und hatte sich von 2011 bis 2018 My Cargo Airlines genannt. Sie betreibt gemäß dem Luftfahrtdatenanbieter CH Aviation zwei Boeing 747-400 BDSF. Beide stehen im Einsatz für Emirates Skycargo. Die beim Unfall in Hongkong zerstörte ist etwas über 32 Jahre alt. Sie wurde einst von ANA All Nippon Airways betrieben, bevor sie 2011 zum Frachter umgebaut wurde.
Nordpiste des Flughafens Hongkong geschlossen
Die Behörden untersuchen nun, wie es zum Zwischenfall kommen konnte. Wie der Chef des Flughafens Hongkong gemäß der Zeitung South China Morning Post erklärte. war das Wetter im Zeitpunkt der Landung der Boeing 747 gut. Die Nordpiste 07L/25R bleibt geschlossen.
Eine Sprecherin von Emirates Skycargo erklärte: «Wir bestätigen, dass es sich bei dem Flug EK9788, der am 20. Oktober 2025 bei der Landung in Hongkong beschädigt wurde, um ein Frachtflugzeug handelte, das von ACT Airlines im Wet-Lease betrieben wurde. Das Flugzeug, eine Boeing 747-400 mit der Registrierung TC-ACF, beförderte zum Zeitpunkt des Vorfalls keine Fracht. Emirates spricht den Familien und Kollegen der beiden Flughafenmitarbeiter, die am Boden ums Leben gekommen sind, seine Anteilnahme aus. Emirates steht weiterhin zur Verfügung, um die Untersuchung zu unterstützen. Der Betreiber, ACT Airlines, kooperiert zusammen mit anderen Beteiligten uneingeschränkt bei den laufenden Untersuchungen».
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