Ein Flug von Los Angeles nach Hongkong wurde für die Passagierinnen und Passagiere kürzlich zu einem Marathon. Vor allem elf Stunden in der Boeing 777 von Cathay Pacific am Boden werfen dabei Fragen auf.
Eigentlich ist es kein ungewöhnlicher Vorgang. Ein Flugzeug nähert sich dem Zielflughafen, doch die Crew bemerkt, dass die Landung aufgrund des Wetters zu riskant wäre. Sie weicht daher zu einem anderen Flughafen aus und landet dort. Wenn das Wetter es wieder zulässt, geht es weiter zum eigentlichen Ziel.
All das geschah auch mit Cathay-Pacific-Flug CX883, der in der Nacht vom 4. auf den 5. August (Ortszeit) von Los Angeles nach Hongkong startete. Da ahnte noch niemand, dass es eine durchaus ungewöhnliche Reise werden sollte. Die Boeing 777-300 ER mit dem Kennzeichen B-KPR erreichte Hongkong nach rund 13 Stunden und 45 Minuten Flugzeit.
Doch dort hatten die Behörden eine schwarze Regen- und Unwetter-Warnung herausgegeben. Dies ist die höchste Warnstufe des zuständigen Hong Kong Observatory und es wurden die heftigsten Regenfälle seit 1884 gemessen.
Ein Video bei X soll auch Szenen aus der Kabine zeigen. Zu sehen sind Turbulenzen, draußen dunkle Wolken und Blitze. Das Flugzeug drehte zwei Runden und flog in rund anderthalb Stunden nach Taipeh in Taiwan und landete am dortigen Flughafen.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Fluggäste schon mehr als 15 Stunden an Bord der 15 Jahre alten Boeing 777-300 ER. Und das war noch lange nicht alles. Denn wie Passagierinnen und Passagiere laut den Portalen Dimsum Daily und PYOK berichteten, durften die Reisenden das Flugzeug in Taipeh nicht verlassen.
Der Grund dafür ist unklar, Dimsum Daily schreibt aber, Mitglieder der Kabinencrew hätten an Bord mit Versicherungsgründen argumentiert. Cathay hat auf Anfragen mehrerer Medien noch nicht reagiert - auch aeroTELEGRAPH wartet noch auf eine Antwort der Fluggesellschaft aus Hongkong.
Der Flieger stand nicht ein oder zwei Stunden am Boden, sondern fast elf Stunden. Manche Fluggäste berichteten später, es habe eine eingeschränkte Versorgung mit Essen gegeben. Schließlich flog die 777 nach Hongkong, was etwa eine Stunde und 20 Minuten dauerte.
Vom ersten Start des Flugzeuges in Los Angeles bis zur Landung am Ziel Hongkong vergingen mehr als 27 Stunden und 20 Minuten. Zusätzliche Zeit an Bord verbrachten die Passagierinnen und Passagiere beim Ein- und Aussteigen sowie während des Rollens der Maschine. Insgesamt befanden sich die Reisenden also mehr als 28 Stunden in der Röhre.