Boeing 787-9 von Vistara: Bald öfter in Frankfurt zu sehen.
Auch Flug nach Frankfurt betroffen

100 Bombendrohungen in einer Woche - Indiens Luftfahrt im Chaos

Indiens Luftfahrt kämpft mit Umleitungen, Verspätungen sowie Streichungen. Auslöser ist aber nicht einer der üblichen Gründe wie schlechtes Wetter. Reisende sind nervös.

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Erst gerade war auch ein Flug nach Deutschland betroffen: Eine Boeing 787 von Vistara befand sich auf Flug UK25 am Sonntag (20. Oktober) auf dem Weg von Delhi nach Frankfurt. Doch schon über Afghanistan musste der Flieger mit rund 240 Leuten an Bord wieder kehrtmachen. Der Grund: Eine Bombendrohung war eingegangen.

Eigentlich hatte die Crew erbeten, in Afghanistan außerplanmäßig zu landen. Doch das Land erlaubte das nicht. Also musste der Dreamliner umkehren und wieder nach Delhi fliegen. Dort landete er sicher und die Drohung entpuppte sich als falsch. So wie etwa 100 andere in nur einer Woche.

Sechs Drohungen an einem Tag bei Vistara

Indiens Luftfahrt kämpft aktuell mit einer Häufung an solchen Drohungen, die sich auf Flüge aller Airlines des Landes beziehen. Die Zahl der Drohungen allein in der vergangenen Woche übersteigt mit großem Abstand alles bisher Dagewesene. Zum Vergleich: Zwischen 2014 und 2017 wurden für indische Flügen insgesamt etwa 120 Bombendrohungen ausgesprochen, berichtet die Zeitung The Guardian.

Allein die Airline Vistara meldete am selben Tag, an dem der Frankfurt-Flug umkehren musste, sechs solcher Vorfälle. Und nur einen Tag vorher hatte bereits ein Flugzeug der Fluglinie auf dem Weg nach London in Frankfurt landen müssen.

Das System Luftfahrt unter Druck

Auch Flieger von Air India und Indigo waren in der vergangenen Woche betroffen. Ein Air-India-Flug musste aus dem Grund im kanadischen Iqaluit landen. 18 Stunden saßen dort die Fluggäste, die auf dem Weg von Delhi nach Chicago waren, fest. Ein Flugzeug der kanadischen Luftwaffe brachte sie schließlich ans Ziel.

Mittlerweile beschäftigt das Problem auch die indische Regierung. Denn nicht nur sind solche außerplanmäßigen Landungen teuer, die Umleitungen und Verspätungen in der Folge bringen auch das gesamte System Luftfahrt durcheinander. Zudem werden viele Reisende panisch oder vermeiden es, zu fliegen. Der indische Minister für Zivilluftfahrt bezeichnete die Zunahme der Drohungen als «sehr besorgniserregend».  Gegen die Verantwortlichen würde ermittelt und sie würden «ordnungsgemäß verfolgt», so Kinjarapu Ram Mohan Naidu.

Schwere Strafen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Die Drohungen folgen laut Medienberichten meist einem bestimmten Muster: Es beginnt mit Ankündigungen in den Sozialen Netzwerken. Kurz darauf gibt es dann weitere Posts oder Anrufe mit ähnlichem Inhalt. Wer genau dahinter steckt, bleibt aktuell unklar. Bislang gab es in dem Fall nur eine Verhaftung eines Minderjährigen. Doch die Drohungen treffen offenbar weiter ein. Man arbeite daran, die Strafen zu verschärfen und setze jeden, der Drohungen ausspricht auf eine Flugverbotsliste, so die Regierung.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind Bombendrohungen im Luftfahrtbereich schwere Straftaten. In Deutschland wird dies als Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten (§126 StGB) oder als Störung des Luftverkehrs (§ 315 StGB) geahndet, was Haftstrafen von bis zu fünf Jahren oder mehr nach sich ziehen kann.

Straf- und zivilrechtliche Folgen

Ähnliche Regelungen gelten in Österreich (§282 StGB) und der Schweiz (Art. 258 StGB), wobei Drohungen und falsche Alarmierungen mit hohen Geld- oder Freiheitsstrafen geahndet werden. Solche Delikte führen zusätzlich zu zivilrechtlichen Konsequenzen, zum Beispiel Schadensersatzforderungen für entstehende Kosten durch Evakuierungen und Flugumleitungen.

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