Noch vor China ist Indien mit 1,42 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Welt. Um diesen riesigen Markt zu bedienen, haben die beiden größten Fluggesellschaften des Landes, Air India und Indigo, seit 2023 Hunderte neue Flugzeuge bestellt. Air India soll über weitere Orders verhandeln.
Um all diese Flieger zu nutzen, braucht es auch genügend Pilotinnen und Piloten. Und das bereitet den Fluglinien des Landes Sorgen - besonders, da viele indische Cockpitcrew-Mitglieder ins Ausland wechseln, viele zu den Golfairlines, um besser zu verdienen. Vor diesem Hintergrund hat Indiens Regierung einen Vorstoß bei der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation Icao unternommen, wie die Zeitung The Hindu berichtet.
Pieter Elbers erklärt Sorgen von Indigo und Air India
Darin schlug Indien die Einführung eines Verhaltenskodex vor, der das Abwerben von Pilotinnen und Piloten, aber auch von Technik- und Kabinenpersonal in anderen Ländern erschweren sollte. Der Vorstoß war laut dem Bericht aber nicht von Erfolg gekrönt, sondern wurde abgelehnt. Vom Tisch ist das Thema damit für indische Fluglinien aber nicht.
«Sowohl Indigo als auch Air India tätigen massive Investitionen in den Kauf neuer Flugzeuge, und jetzt arbeiten wir mit Schulen zusammen», sagte Indigo-Chef Pieter Elbers gegenüber dem Blatt. Es gebe öffentliche und private Investitionen in den Ausbau von Flughäfen und anderer Infrastruktur. «In diesem Zusammenhang wäre es etwas beunruhigend, wenn große Gruppen von Menschen abgeworben und abgezogen würden.» Man brauche bei der Personalplanung langfristig Stabilität für das Wachstum in den kommenden 20 bis 25 Jahren.