Die rot-blau-weiße Heckflosse ist an Superjumbos nicht mehr lange zu sehen. Air France verabschiedet sich bis Ende 2022 nach und nach von ihren zehn Airbus A380. Daher muss das Management sich schon bald entscheiden, welche Flugzeuge es als Ersatz bestellen will.
Wie Benjamin Smith, Chef der Air-France-KLM-Gruppe, am Dienstag (5. November) am Investorentag erklärte, steht diese Entscheidung unmittelbar bevor. In den kommenden Wochen werde man sich darauf festlegen, ob Boeing mit der 787 oder Airbus mit dem A350 künftig zum Zuge kommt. Beide Modelle besitzt die französische Nationalairline schon heute.
Gute Chancen für A350...
Eine einheitlichere Flotte kann kostengünstiger sein und für operative Effizienz sorgen. Immerhin sagte Smith selbst kürzlich über die aus zehn Flugzeugen bestehende A380-Flotte: «Eine so kleine Teilflotte zu haben, ist herausfordernd.» Und er fügte an: «Wir wollen den Flugzeugpark modernisieren und vereinfachen.» Air France könnte sich etwa für den A350-1000 entscheiden, um nicht auf zu viel Kapazität zu verzichten.
... aber Dreamliner nicht chancenlos
Für die Dreamliner von Boeing spricht hingegen, dass sie derzeit ziemlich günstig zu haben sind. Am Markt ist von großen Rabatten die Rede. Boeing will so Verluste bei der 737 Max ausgleichen. Zudem besitzt Air France derzeit neun Exemplare, ein weiteres kommt kommenden Frühling hinzu - eine ziemlich kleine Teilflotte. Aufstocken könnte daher ebenfalls Sinn machen.