Letzte Aktualisierung: um 23:45 Uhr

Regionalairline

Schwedische Nextjet in finanziellen Turbulenzen

Die schwedische Transportbehörde hat Nextjet die Betriebserlaubnis entzogen. Bis November muss die Regionalairline ihre Finanzen in Ordnung bringen.

Der August lief alles andere als gut für Nextjet: Zuerst äußerte ein Wirtschaftsprüfer laut dem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender SVT Zweifel daran, dass sie finanziell in der Lage sei, ihr Geschäft fortzuführen. Einen Tag später legte SVT nach und berichtete über Schulden, welche die schwedische Regionalfluggesellschaft bei Kommunen habe. Am 18. August entzog die nationale Transportbehörde der Fluglinie dann die Betriebserlaubnis.

Als Grund nannte die Behörde die finanzielle Situation von Nextjet. Die Fluggesellschaft erfülle in diesem Punkt die Anforderungen der EU-Gesetze nicht. Allerdings gewährte die Transportbehörde der Airline einen dreimonatigen Aufschub, um die Probleme zu lösen. Sie erhielt eine bis zum 17. November befristete Betriebserlaubnis, mit der sie das Geschäft fortführen kann.

Nextjet gibt nicht auf

Nextjet kündigte danach in einer Mitteilung an, sich kurz- und langfristig finanziell zu stärken. So soll die Ausgabe neuer Aktien 42,5 Millionen Schwedische Kronen (knapp 4,5 Millionen Euro) einbringen. Zu weiteren Schritten gehöre auch der Verkauf von zwei älteren Flugzeugen. Insgesamt will die Fluggesellschaft ihre Mittel um rund 70 Millionen Kronen (knapp 7,4 Millionen Euro) aufstocken. «Das heißt, dass Nextjet auch nach dem 17. November wie gewohnt fliegen wird», schrieb das Unternehmen.

Darüber entscheidet aber natürlich nicht die Airline, sondern die Behörde. Besonders aufmerksam dürften drei Orte im hohen Norden verfolgen, wie das Ganze ausgeht. Denn als Nextjet die Verbindung zwischen Tromsø in Norwegen, Luleå in Schweden und Oulu in Finnland im Jahr 2015 startete, bezuschussten sie das Projekt laut dem norwegischen Nachrichtenportal Barents Observer mit je umgerechnet 2,7 Millionen Euro.

Positiver Trend?

Die Nextjet-Maschinen auf der Strecke sind laut dem Bericht dennoch oft schlecht gefüllt. Mit Blick auf das gesamte Geschäft erklärte die Fluggesellschaft dagegen nun, der Passagiertrend sei sowohl in den vergangenen sechs Monaten als auch im Ausblick positiv.