Letzte Aktualisierung: um 18:27 Uhr

Iata-Generaldirektor Willie Walsh

«Schiphol hat es schon oft nicht geschafft, eine normale Arbeit abzuliefern»

An vielen europäischen Flughäfen herrscht Chaos, besonders Amsterdam ist aktuell stark unter Druck. Dem Chef des Airline-Dachverbands Iata platzte jetzt der Kragen.

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Müsste man den Beziehungsstatus von Airlines und Flughäfen in den sozialen Medien angeben, wäre der wohl: «Es ist kompliziert». Eigentlich mögen sie sich nicht wirklich gern, doch ohneeinander geht es auch nicht. In den Niederlanden, in Irland und im Vereinigten Königreich werden die Beziehungen gerade noch mehr strapaziert.

Amsterdam-Schiphol erlebt seit Wochen ein derartiges Chaos, dass nun sogar die Zahl der Passagiere, die ab dem Flughafen reisen dürfen, reduziert wurde. In London-Heathrow stapeln sich die Koffer wegen Personalmangels. Und auch Dublin erlebte in den vergangenen Wochen lange Wartezeiten, viele Reisende verpassten ihre Flüge.

Angriff aufs Management

Willie Walsh platzte nun der Kragen. Bei einer Pressekonferenz anlässlich der jährlichen Generalversammlung des Airline-Dachverbands Iata nannte ihr Generaldirektor es «ironisch, dass ausgerechnet die drei Flughäfen, die ihre Gebühren erhöhen wollen, nicht in der Lage sind, ein Basisprodukt zur Verfügung zu stellen.»

Man könne nicht anders, als die Kompetenz der Führungsetagen der Flughäfen in Frage zu stellen, so Walsh weiter. «Schiphol hat es schon viele Male nicht geschafft, eine ganz normale Arbeit abzuliefern.» Dass Flughäfen nicht in der Lage seien, Zuverlässigkeit zu bieten, erschwere es den Airlines, sich nach der Pandemie wieder zu erholen.