Letzte Aktualisierung: um 18:27 Uhr

Rayani Air

Scharia-Airline stellt Betrieb schon wieder ein

Im Dezember startete Rayani Air als Weltneuheit. Die malaysische Fluglinie hielt sich strikt an die islamischen Regeln. Doch nun musste sie schon wieder aufgeben.

«Tag oder Nacht, Regen oder Sonnenschein – Rayani Air hebt weiter ab», lautete noch am Donnerstag (7. April) ein Update auf der Facebook-Seite der ersten Scharia-Airline der Welt. Den Übernamen bekam die malaysische Fluggesellschaft, weil an Bord strikt die islamischen Regeln beachtet werden. Die Flugbegleiterinnen tragen zurückhaltende islamische Kleidung, vor Start und Landung werden Gebete aus dem Koran zitiert und an Bord gibt es kein Schweinefleisch zu essen und keinen Alkohol zu trinken.

Im Dezember hatte die Fluggesellschaft den Betrieb aufgenommen. Doch offenbar hat sich das Konzept nicht rentiert. Am Freitag (8. April) stellte Rayani Air auf unbestimmte Zeit den Betrieb ein. Auf der Internetseite steht noch nichts vom Flugstopp, allerdings informierte die Airline ihre Kunden bei Facebook, dass man «aus betrieblichen Gründen» derzeit nicht mehr fliegen könne.

«Teil eines Restrukturierungsplans»

In einer Internen Email an die Mitarbeiter hieß es laut der Zeitung Straits Times, dass sämtlicher Betrieb ab sofort stillstehe und jeder Bereich auf die Profitabilität hin überprüft werde. Rayani-Air-Gründer Ravi Alagendrran bestätigte der malaysischen Zeitung The Star, dass man erst einmal nicht mehr fliege. Die Dauer des Groundings werde demnächst bekannt gegeben.

«Das ist Teil eines Restrukturierungsplans», schrieb er der Zeitung per SMS. «Sobald wir mit der Restrukturierung fertig sind, heben wir wieder ab.» Die Erklärung ist zumindest insofern nicht ganz glaubwürdig, dass eine Restrukturierung meist schon länger geplant ist – die Passagiere der Fluggesellschaft wurden von dem Grounding jedoch überrascht.

Neue Scharia-Airline für Europa

Auch in Europa soll mit Firnas Airways noch in diesem Jahr eine Scharia-Airline abheben. Von Großbritannien aus will die Airline «unterversorgte Ziele» anfliegen, an die es viele muslimische Passagiere zieht, etwa Bangladesch, Saudi-Arabien, Iran oder Pakistan.