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Siegreiches Konsortium

SAS verlässt Star Alliance und bandelt mit Air France-KLM an

Die skandinavische Fluglinie war Gründungsmitglied. Jetzt verlässt sie die Star Alliance und wechselt zu Skyteam. Denn Air France-KLM gewann mit Partnern das Bieterrennen um SAS.

«Wir sind stolz, ein Gründungsmitglied von Star Alliance gewesen zu sein», sagte Anko van der Werff am Dienstagabend (3. Oktober) bei einer Medienkonferenz. Und man sei stolz, was man mit der Allianz erreicht habe, so der Chef von SAS. Dennoch wird seine Fluggesellschaft das Bündnis nach 26 Jahren verlassen. «Das wird nicht umgehend geschehen», sagte er, aber «zu gegebener Zeit».

SAS wird zu Skyteam wechseln. Der Grund dafür ist finanziell. SAS suchte im Rahmen des laufenden Insolvenzverfahrens neue Investoren, die frisches Kapital einschießen. Und nun hat die skandinavische Fluggesellschaft die Gewinner des Bieterwettbewerbs bekannt gegeben. Das höchste Gebot sei gewählt worden, so van der Werff.

Völlig neue Eigentümerstruktur

Und im siegreichen Konsortium ist ein Skyteam-Schwergewicht mit dabei. Insgesamt investieren die vier Partner 12,9 Milliarden schwedische Kronen oder umgerechnet 1,1 Milliarden Euro in SAS. Dadurch erhält die Fluggesellschaft eine völlig neue Eigentümerstruktur.

Finanzinvestor Castlelake wird mit 32 Prozent zum größten Aktionär, der dänische Staat wird 25,8 Prozent halten, Air France-KLM 19,9 Prozent und Finanzinvestor Lind Invest 8,6 Prozent. Der Rest der Aktien wird an diverse Gläubiger gehen. Die aktuellen Anteilseigner – darunter der schwedische Staat mit bisher 21,8 Prozent und die Industriellenfamilie Wallenberg mit 3 Prozent – verlieren ihren Einsatz.

Enge Beziehungen zu Air France und KLM

Parallel zum Bündniswechsel strebt SAS eine kommerzielle Zusammenarbeit mit Air France, KLM und ihren anderen Fluggesellschaften ans. «Durch den Abschluss dieses Prozesses und die Möglichkeiten, die sich durch die Zugehörigkeit zu Skyteam ergeben, werden wir in der Lage sein, das Angebot von SAS […] weiter zu verbessern», kommentiert van der Werff.

Auch Benjamin Smith zeigt sich überglücklich. «Dies ist ein wichtiger Tag für SAS und für Air France-KLM. Wir freuen uns, dass wir Teil des Bieterkonsortiums sind», so der Vorstandsvorsitzende des französisch-niederländischen Konzerns. Man freue sich darauf, starke Geschäftsbeziehungen mit SAS aufzubauen.

Expansion im Norden Europas

«Mit der gut etablierten Position in Skandinavien und seiner starken Marke bietet SAS ein enormes Potenzial für Air France-KLM», so Smith So könne  man die eigene Position in den nordischen Ländern stärken. Und das kostet die Gruppe nicht alle Welt. 138 Millionen Euro investiert sie insgesamt für ihren Anteil.