Letzte Aktualisierung: um 19:06 Uhr

SAS: Viel Interesse an Widerøe

Um Schulden abzubauen verkauft SAS ihre norwegische Regionaltochter. Es gibt schon fünf Kandidaten für eine Übernahme der profitablen Fluggesellschaft.

span>Per G. Braathen will es wagen. Der schwedische Unternehmer erwärmt sich stark für eine Übernahme der norwegischen Regionalairline Widerøe. Zu stark interessiert will er sich dann aber doch nicht zeigen, schließlich kann so etwas den Preis hochtreiben. «Das ist nicht etwas, was wir tun müssen. Aber ich denke, wir könnten ein guter Eigentümer sein», bestätigte er gegenüber dem norwegischen Nachrichtenportal E24. SAS schrieb ihre Tochter am 12. November zum Verkauf aus, um sich so dringend notwendiges Geld zu beschaffen. Ein Käufer bekommt eine traditionsreiche Fluglinie mit 1400 Mitarbeitenden, einer Flotte von 39 Bombardier Dash-8 und einem Netz von 40 inländischen und sechs ausländischen Destinationen. Und vor allem bekommt er eine Airline, die Gewinne schreibt.

Braathen hat reichlich Branchenerfahrung. Er machte sein Geld als Reiseunternehmer und kontrolliert heute über seine Braathens Aviation mit Sitz in Oslo die schwedischen Regionalairlines Malmö Aviation, Sverigeflyg und Braathens Regional (früher Golden Air). Doch er hat namhafte Konkurrenz. Interessiert zeigt sich auch die finnische Fluglinie Flybe Nordic. «Wir sind immer auf der Suche nach Möglichkeiten, um in Skandinavien und den baltischen Ländern zu expandieren», erklärte ein Sprecher gegenüber der norwegischen Zeitung Aftenposten. Und auch eine Gruppe von Mitarbeitenden will mit Hilfe der Bank DnB Widerøe kaufen. Neben den drei aussichtsreichsten Kandidaten werden auch Norwegian und das norwegische Transportunternehmen Torghatten als mögliche neue Eigentümer genannt.

Früher Taxiflüge

Widerøe wurde 1934 als Unternehmen für Taxi-, Transport- oder Schulflüge gegründet. Heute ist es die größte Regionalgesellschaft in Skandinavien. Sie transportiert zwei Millionen Passagiere jährlich. 2002 übernahm SAS Widerøe.