Antonov An-2 der alten Aeroflot: Der Doppeldecker fliegt bis heute.
Statt Cessna Grand Caravan

Sanktionen führen zu neuem Interesse an Antonov An-2

Flugverbindungen sind für die riesige, dünn besiedelte russische Republik Sakha lebenswichtig. Eigentlich wollte sie dafür Cessna Grand Caravans kaufen. Wegen der Sanktionen muss sie jetzt auf Antonov An-2 setzen.

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Sakha ist riesig. Die föderale Republik in Sibirien ist mit einer Fläche von 3,1 Millionen Quadratkilometern fast so groß wie Indien oder fast neun Mal größer als Deutschland. Sie zählt aber nur knapp eine Million Einwohnerinnen und Einwohner. Die Hälfte davon lebt in der Hauptstadt Yakutsk.

Viele Menschen in Sakha leben aber auch in kleinen Kommunen. Und für sie sind Verbindungen mit dem Flugzeug aufgrund der riesigen Distanzen lebenswichtig. Die Regierung der Republik unterstützt dabei die kleinen Flughäfen und kleinen Airlines, sie subventioniert aber auch die Tickets.

Arbeitspferd der sowjetischen Luftfahrt

Jetzt hat sie eine weitere Maßnahme ergriffen. Sie will dafür sorgen, dass in der Region mehr Antonov An-2 zur Verfügung stehen. Die Regierung von Sakha will mit Subventionen regionalen Fluglinien helfen, Exemplare des Doppeldeckers aus Sowjetzeiten zu kaufen, sie in die Republik zu überführen, deren Lufttüchtigkeit aufrechtzuerhalten und die Treibstoffversorgung zu sichern, so die Nachrichtenagentur Yasia. Derzeit gibt es in Sakha nur noch zehn An-2.

Die Wahl der Antonov An-2 kommt nicht von ungefähr. Sie galt als Arbeitspferd der sowjetischen Luftfahrt. Rund 18.000 Stück wurden ab 1949 gebaut. Deshalb ist der Flieger mit Platz für zwölf Fluggäste günstig im Unterhalt. Er kann zudem auf unbefestigten Pisten landen oder mit Schwimmern auf Wasser oder Kufen auf Schnee. Doch es gibt noch einen ganz anderen Grund.

Textron zeiht sich zurück aus Russland

Eigentlich plante die Republik Sakha die Anschaffung von Cessna 208B Grand Caravans EX mit einer Kapazität von bis zu 14 Personen. Sie eigne sich gut für den Einsatz in Sibirien, so die Regierung gemäß der Nachrichtenagentur RZD-Partner. Doch inzwischen gibt es diese Möglichkeit nicht mehr. Den Textron hat sich wegen des Angriffs auf die Ukraine aus Russland zurückgezogen.

Die musste die Regionalairline Petropavlovsk-Kamchatsky Air Enterprise bereits erleben. Sie hatte drei Cessna 208B Grand Caravans bestellt. Ausgeliefert werden die Flugzeuge aber nicht mehr. Sie versucht sich jetzt drei Exemplare von Skol Airlines auszuleihen.

Nachfolger schon in Startlöchern

Russlands Luftfahrtindustrie arbeitet derzeit an einem Nachfolger für die An-2. Die LMS-901 Baikal basiert auf der Aeroprogress T-101 Grach. Das maximale Startgewicht des neuen Flugzeugs beträgt 4,8 Tonnen, die Geschwindigkeit beträgt bis zu 300 Kilometer pro Stunde. Mit neun  Passagierinnen und Passagieren oder zwei Tonnen Fracht kann sie bis zu 3000 Kilometer weit fliegen. Im Januar hat sie ihren Erstflug absolviert.

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