So präsentiert sich der Engadin Airport heute: Die Infrastruktur ist veraltet.

Projekt von HoteliersSamedan soll regelmäßige Charterflüge bekommen

Eine Gruppe von Hoteliers möchte neue Gäste in die Schweizer Alpen locken. Dazu will sie Charterflüge aus europäischen Metropolen nach Samedan einführen.

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Die Finanzkrise und die Euro-Schwäche haben die Schweizer Tourismusbranche hart getroffen. Viele ausländische Gäste blieben plötzlich weg, weil das teure Urlaubsland noch teurer wurde. Besonders hart traf es das Engadin. Das Alpen-Hochtal im Kanton Graubünden mit so mondänen Kurorten wie St. Moritz, Scuol, Sils oder Zuoz hat in den vergangenen zehn Jahren ein Fünftel der Gäste verloren.

Dagegen will eine kleine, informelle Interessengruppe von Hoteliers nun etwas unternehmen. Sie arbeiten daran, zahlungskräftige Touristen mit regelmäßigen Charterflügen aus dem Ausland direkt ins Engadin zu fliegen. Dabei kommt ihnen ein Projekt entgegen, das bereits vergangenes Jahr angestoßen wurde. Der auf 1707 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Engadin Airport wird ab 2021 für 22 Millionen Franken oder umgerechnet 19 Millionen Euro in mehreren Etappen modernisiert.

Neue Märkte erschließen

Der Flughafen in Samedan - einer der höchstgelegenen Europas - bekommt dabei ein neues, schickes Terminal, einen neuen Kontrollturm sowie neue Räume für die Personen- und Warenkontrolle. Auch zusätzliche Parkflächen für Flieger und Helikopterhangars werden gebaut. Zudem werden die Anlagen für Sicherheit und Verfügbarkeit verbessert. Das wollen die Initiatoren der Charterflug-Idee nutzen. «Die Privat- und die Businessfliegerei ist schon jetzt hier. Der Ausbau des Flughafens sollte schließlich helfen, neue Märkte zu erschließen», sagt Peder Plaz, Unternehmensberater und Partner von Hanser Consulting.

Plaz ist so etwas wie der Projektleiter, der für die noch nicht öffentliche Interessengruppe nach außen auftritt. «Wir haben erste Businesspläne durchgerechnet und gesehen, dass es sich lohnt, die Idee weiterzuverfolgen», sagt er. Das Ziel ist es, Reisende ins Engadin zu locken, die bereit sind, für einen Flug auch etwas mehr zu bezahlen.

Zum Beispiel mit Saab 2000 oder Embraer E190

«Wir wollen keine Billigtouristen, sondern Leute, die wenig Zeit haben, aber für ein paar Tage Alpenluft genießen wollen», so der Berater. Kurztrips seien ein Bereich des Urlaubsgeschäfts, der nach wie vor wachse. Diese Urlauber könne man mit Nonstopflügen ins Engadin locken, glaubt Plaz.

Der Interessengruppe schweben regelmäßige Charterverbindungen von europäischen Zentren wie London, Hamburg oder Paris ins Engadin vor. «Was klappen kann, sind Flüge mit Fliegern mit maximal 100 Plätzen», sagt er.  Also etwa mit Saab 2000, Dornier 328 oder Embraer E190, Embraer E190-E2 sowie Airbus A319 mit einer Business-Bestuhlung. Dabei zielt die lose Interessengruppe in einem ersten Schritt vor allem auf die Sommermonate. «Zum Jahreswechsel und im Februar sind die Hotels sowieso schon voll», erklärt Plaz.

Schnell im Hotel

Samedan hat aus Sicht der Promotoren einen großen Vorteil. «Anders als etwa in Sion kann man kurz nach der Landung schon im Hotel sein», sagt Plaz. Der Flughafen liege schließlich zentral im Engadin. Nach St. Moritz sind es zehn Minuten, nach Zuoz zwölf, nach Sils zwanzig und selbst nach Scuol nur eine Stunde. Mit ersten Fluggesellschaften hat Plaz auch bereits gesprochen. «Das Interesse ist da.»

Die Interessengruppe ist sich aber bewusst, dass die Tourismusbranche zuerst das Risiko übernehmen muss, damit eine Fluggesellschaft mitmacht und das Projekt in die Gänge kommt. «Es braucht ein Engagement der Region und der Betreiber», so Plaz. Er hofft nun auch, dass sich Fluglinien bei ihm melden, die in dem Projekt eine Chance sehen.

Anflugverfahren muss besser werden

Schnell kann die Idee jedoch nicht umgesetzt werden. Denn heute kann der Engadin Airport in Samedan nur auf Sicht angeflogen werden. Damit Charterflüge mit größeren Fliegern möglich werden, muss zuerst ein GPS-basiertes ILS-Anflugverfahren (im Jargon: IFR-GNSS) eingeführt werden.

Die neue Methode ermöglicht Starts- und Landungen auch bei anspruchsvollen Wetterbedingungen mit Wolkenschichten bis auf 2700 Meter. Sie wurde 2017 bereits zwei Wochen lang getestet. Die Erfahrungen waren gut. «Leider haben wir noch ein paar Knackpunkte zu lösen», sagt Martin Binkert, der beim Engadin Airport für die Einführung verantwortlich ist. Sie ist nun für den Winter 2019/20 geplant.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Fotos des heutigen Engadin Airport sowie Bilder des Umbauprojektes.

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