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Aeroflot plant Billigairline

Die russische Nationalairline zieht die Gründung eines Lowcost-Anbieters in Erwägung. Doch der Markt in dem Land ist kein einfacher.

Die Pläne sind offenbar schon ziemlich ausgereift. Aeroflot will einen neuen Markt erkunden und eine eigene Biligtochter ins Leben rufen. Dies erklärt eine Quelle aus dem Unternehmen laut einem Bericht der Wirtschaftszeitung RBK. Dass Russlands Nationalairlie derartige Pläne hegt, munkelte man bereits lettzes Jahr. Doch nun kamen konkretere Pläne ans Licht, wie sie das angehen will. 30 Prozent billigere Tickets will Aeroflot mit ihrer Tochter anbieten und so 15 Prozent Marktanteil gewinnen. Laut der Quelle der Zeitung ist eine Option, das mit der bestehenden Tochter Donavia zu tun.

Doch Donavia hat ein Problem. Sie hat gemäß Experten eine zu alte Flotte und auch eine zu alte Infrastruktur. Da ein Grund für den geplanten Schritt auch eine Senkung der Betriebskosten ist, sei das also eher die weniger geeignete Option. Die Fluglinie mit Sitz in Rostow am Don betreibt vier Airbus A319 und vier Boeing B737 von ihren Basen in Sotschi und Mineralnyje Wody aus.

Ganz neue Airline

Die zweite, und laut der RBK-Quelle auch wahrscheinlichere Option ist, dass Aeroflot eine komplett neue Lowcost-Airline gründet. Diese soll laut Informationen der Zeitung eine Flotte von bis zu elf neuen Airbus A320 betreiben und russische Millionenstädte miteinander verbinden.

Bisher ist der russische Billigmarkt kein einfacher. Zahlreiche Restriktionen und eine starke Regulierung machen den Betrieb einer profitablen Airline schwer. So scheiterten etwa Projekte wie Sky Express oder Avianova. Bei Aeroflot erwartet man daher nun offenbar auch Hilfe der Regierung. Diese soll etwa erlauben, dass ausländische Piloten für die Fluglinie fliegen oder dass die Airlines extra Gebühren für die Mitnahme von Gepäck verlangen. Auch nicht stornierbare Tickets soll die neue Fluglinie verkaufen.