Keine Ersatzteile, keine Wartung, keine neuen Flugzeuge – die westlichen Sanktionen treffen die russische Luftfahrtbranche hart. Russland versucht aus der Not aber eine Tugend zu machen und dreht den Spieß in der Außendarstellung nun kurzerhand um.
«Keine Sanktionen ohne etwas Gutes», wirbt aktuell die Staatsholding Rostec, die unter ihrem Dach auch die Holding UAC aller russischen Flugzeughersteller vereint. Sie argumentiert, die Sanktionen würden dazu führen, dass die heimische Flugzeugindustrie Bestellungen in den erforderlichen Mengen erhalte. Das führe zu neuen Technologien, einer Modernisierung der Produktion und der Förderung von jungem Personal.
«Alle Anforderungen erfüllt»
Auch Rostec-Chef Sergey Chemezov drehte schon im vergangenen September den Spieß um, als er sagte, dass westliche Flugzeuge nie mehr nach Russland geliefert würden. Sie hätten den russischen Markt verlassen. Airbus und Boeing seien Marken, «die wir schon vergessen haben», so Chemezov.
Kommerzieller Flop
Die Tu-214 kam im Jahr 2000 auf den Markt, als modernisierte Version der Tu-204 mit einem höheren Startgewicht und höherer Reichweite. Insgesamt wurden nur knapp 30 Exemplare gebaut, die vorrangig nicht bei Airlines flogen. Außerhalb Russlands gilt das Modell als technologisch veraltet - unter anderem aufgrund des Drei-Mann-Cockpits und der russischen PS-90A-Triebwerke, die etwa 10 Prozent mehr Treibstoff schlucken als westliche Motoren.
70 Stück bis 2030