Letzte Aktualisierung: um 15:36 Uhr

Folgen der Sanktionen

Russische Airlines machen Druck auf China

China öffnet sich langsam wieder, der Flugverkehr ins Land nimmt zu. Doch russische Airlines können daran nicht so viel teilhaben, wie sie gerne würden. Jetzt fordern sie Gespräche zwischen den Ländern.

China und Russland sind sich definitiv näher als China und der Westen. Dennoch gelten für russische Flugzeuge, die nach China fliegen wollen, ähnlich strenge Sanktionen wie in vielen anderen Ländern. Daran stören sich die Fluggesellschaften Russlands. Und sie verlangen, dass die Zivilluftfahrtbehörden der beiden Länder sich zusammensetzen und etwas ändern.

Flugzeuge, die zuvor in Bermuda oder Irland registriert waren und dann von Russland ins landeseigene Register umgetragen wurden, sowie Flugzeuge, die nicht an ausländische Leasingfirmen retourniert wurden, dürfen nicht nach China fliegen – und auch nicht den Luftraum des Landes nutzen. Allein in Bermuda waren mehr als 480 Flugzeuge registriert. Auch Flugzeuge, die auf der US-Sanktionsliste stehen, lässt China nicht ins Land – das sind noch einmal etwa 170.

Gehen Slots verloren?

Russische Fluggesellschaften befürchten jetzt, dass sie nicht profitieren können von der Öffnung Chinas im Zuge der Abschaffung vieler Covid-Reiserestriktionen. Der Verband der russischen Luftverkehrsunternehmen beschwerte sich beim eigenen Verkehrsministerium mit einem Brief, aus dem der Fernsehsender RBC zitiert.

Der Verband fürchtet, dass russische Airlines durch die Sanktionen Slots an chinesischen Flughäfen verlieren und so langfristig weniger ins Nachbarland fliegen könnten. Gerade vor dem Hintergrund der Flugverbote in viele Länder infolge des Ukraine-Krieges sei der chinesische Markt sehr wichtig, bemerkt der Verband.

Treffen verlangt

Man könne problemlos das Flugniveau von vor der Pandemie wieder erreichen. Doch dazu brauche es die Erlaubnis der Behörden, mit der bestehenden Langstreckenflotte nach China zu fliegen. Der Verband verlangt daher, dass das russische Verkehrsministerium noch vor Beginn des Sommerflugplans am 26. März Gespräche mit dem chinesischen Pendant führt, um die Probleme zu lösen.