Wo Japans Hauptstadt cool, beschaulich dörflich, besinnlich, laut und aussichtsreich ist. Wo es wunderbares Sushi, aromatische Ramen und saftiges Tonkatsu gibt. Wo man am besten feiert und die schönsten Souvenirs findet.
229 Meter über dem heißen Asphalt der berühmten Straßenkreuzung Shibuya Crossing befindet sich das Aussichts-Rooftop Shibuya Sky. Der Blick vom 47. Stock verschlägt einem die Sprache. Rund um den Wolkenkratzer erstreckt sich das fahlgraue Häusermeer bis zum Horizont. Beim Sonnenuntergang gerät die Kulisse ins Glühen, zum sporadischen Neonbunt mischen sich Gold- und Flammentöne.
Der 634 Meter hohe Tokyo Skytree kratzt weiter im Norden am Himmel. Den Osten dominiert Japans höchstes Gebäude, der 325,5 Meter hohe Azabudai Hills Mori JP Tower. Der krönende Abschluss eines Besuchs von Shibuya Sky ist die Fahrt auf der wohl verrücktesten Rolltreppe Asiens, die direkt am gähnenden Abgrund entlangführt.
Tipp: Online-Ticket mit festem Besuchszeitpunkt kaufen, rund 15 Euro.
Dieses erfrischend andere Hotel zeichnet sich durch sein elegant-reduziertes Design aus. Die Zimmer sind klein, aber gemütlich. Es liegt in der Nähe des Skytree in Oshiage und bietet einen guten Kompromiss zwischen Komfort und Wirtschaftlichkeit.
Die Fassade und der Innenraum wurden vom japanischen Stararchitekten Kengo Kuma gestaltet. Sichtbeton und Sperrholz prägen das Bild, in den Gängen dienen Vorhänge als Wandschmuck. Auf dem Rooftop mit dem sogenannten «Sky Forest» hat man einen hervorragenden Blick auf den bis 22 Uhr bunt beleuchteten «Skytree». Im @lobby café gibt es ein gutes Frühstück. Zu Fuß sind es zum Sumida River mit Skytree und der Solamachi-Mall nur fünf Minuten. DZ ab 110 Euro.
Im Zuge der vorolympischen Verschönerung Tokios vor 2020 sind viele der kleinen, fröhlich-lauten und sympathisch-schäbigen Sushi-, Gyoza- und Yakitori-Lokale unter den Gleisbögen der Yamanote-Bahnlinie verschwunden. Auch zwischen Shinbashi und Yurakucho wurden viele der traditionellen Läden durch schicke Restaurants ersetzt.
Auf der Westseite in Richtung Shimbashi liegen jedoch noch viele alte, verrauchte «Gado-shita»-Kneipen unter Straßenniveau. Die Stimmung ist gut und das Essen günstig. Und es ist höllisch laut, wenn die Züge im Minutentakt über die Gleise donnern.
Wer in der Tokioter Filiale des mit drei Michelin-Sternen ausgezeichneten «Sushi Miyakawa» einen der acht Plätze an der Theke ergattert, darf sich glücklich schätzen. Im 38. Stock des «Mandarin Oriental» mit Blick über die Skyline Tokios gibt es unglaublich gutes Sashimi und Nigiri-Sushi sowie eine Auswahl erlesener Sake.
Die Nigiri-Sushi werden von zwei Sushi-Meistern à la minute vor den Augen der Gäste zubereitet. Perfekt temperiert müssen sie sofort mit den Fingern gegessen werden. Sushi-Meister Tetsuya Uno verwöhnt mit Appetithäppchen wie Torpedobarsch mit Kabeljau-Fischmilch und Steckrübe oder Feilenfisch-Sashimi. Die Leber vom Anglerfisch mit frisch gehobeltem Wasabi und japanischen Mandarinenflocken lässt jede Gänseleberpastete alt aussehen.
Nur wenige hundert Meter vom viel besuchten Asakusa-Tempel und dessen laut-bunter Souvenirmeile entfernt liegt dieses wunderschön gestaltete Kaufhaus. Auf vier Etagen widmet es sich der enormen Vielfalt an japanischem Kunsthandwerk, Mode, Kulinarischem und edler Kosmetik.
Es ist ein Paradies für Sammler, Genießer und alle Tokio-Besucher, die auf der Suche nach hochwertigen, schönen Souvenirs und tollem japanischem Design sind. Es werden auch Kochkurse angeboten.
Seit 1939 gibt es im Restaurant von Koki Yoshihara nur ein Gericht: Tonkatsu, also paniertes und frittiertes Schweinefleisch in Scheiben. Der große Laden verfügt über einen langen Tresen, hinter dem das große Team ein Tonkatsu nach dem anderen zubereitet.
Das Geheimnis seines besonders guten Tonkatsu beschreibt Izumi Yoshihara so: «Wir wenden das Fleisch dreimal in Mehl und Ei, dann kommt es in Paniermehl und wird 20 Minuten in nicht zu heißem Schweineschmalz frittiert. Dazu gibt es Krautsalat mit unserer hausgemachten Soße, deren Rezept natürlich geheim bleibt.» Das Set Meal mit dem fetteren Rosu-Katsu und Miso-Suppe kostet knapp 15 Euro.
Shitamachi ist die japanische Bezeichnung für die Kleine-Leute-Viertel in der «Unterstadt» von Tokio, die sich von Sumida über Ueno, Yanaka und Nezu bis nach Sendagi erstreckt. Geprägt sind diese Viertel von kleinen und kleinsten Gassen, bescheidenen Häusern, Handwerksbetrieben, netten Lokalen und Geschäften.
Yanaka blieb im Weltkrieg weitgehend von amerikanischen Bomben verschont. Fast alle 15 bis 20 Meter kommt man an wunderschönen Tempeln vorbei. Außerdem sehenswert sind die windschiefe «Atari and Yanaka Beer Hall», die Galerie «SCAI The Bathhouse Gallery» sowie das puppenstubenhafte «Kayaba Coffee».
Der größte und bekannteste buddhistische Tempelkomplex in Tokio ist auch als Senso-ji bekannt. Die Anlage ist weitgehend rekonstruiert, da sie im Krieg durch US-Bomben zerstört worden war. Von der Kaminarimon Street führt die von Souvenirshops gesäumte Nakamise-Gasse zum Tempel. Dort muss man unbedingt Ningyo-yaki probieren – Puppen-Waffeln, gefüllt mit Adzuki-Bohnen-Paste, die hier besonders populär sind.
Kunsthistorisch betrachtet ist der Senso-ji für seine prachtvoll gestalteten Deckenmalereien und kunstvollen Schnitzereien wichtig. Der Tempel war während der Edo-Zeit ein bedeutender Anziehungspunkt für Pilger und Händler, was den Aufbau der Marktstraße Nakamise beeinflusste, eine der ältesten Einkaufsstraßen Japans.
Vis-à-vis des Asakura Museum of Sculpture im Stadtviertel Yanaka befindet sich dieses kleine Restaurant, das sich auf Aalgerichte spezialisiert hat. Besonders delikat ist das Edo Style Unagi, dessen Zubereitung einen erst kurzen Grillgang, einen anschließenden Garprozess und einen erneuten Grillgang umfasst. Beim Mamushiju wird der Aal nur gegrillt, so wird er schön fettig. Englisch sprechen die Wirte nicht.
Yuki Onishi, der 2022 jung verstorbene Chef des «Tsuta», schrieb Geschichte: 2015 erhielt er als erster Koch eines Ramen-Restaurants weltweit einen Michelin-Stern. Diesen konnte er bis 2020 erfolgreich verteidigen.
Danach wurden drei weitere Tokioter Ramen-Restaurants mit Michelin-Stern ausgezeichnet: «Nakiryu», «Konjiki Hototogisu» und «Ginza Hachigou». Alle drei verloren diesen Stern 2024 wieder. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die hohe Qualität der Suppen. Die Preise liegen zwischen 8,50 und 15 Euro. Mit längerer Wartezeit muss gerechnet werden.
Website: tsuta.com
Ein besonders schöner Shinto-Schrein befindet sich im Stadtviertel Nezu. Schillernd sind die roten Tori-Bögen des benachbarten, dem Reisgott gewidmeten Schreins Otome-Inari. Der Nezu-Schrein wurde im späten 17. Jahrhundert errichtet und ist ein bemerkenswertes Beispiel für den Gongen-Zukuri-Stil mit seiner kunstvollen Gebäudeanordnung.
Die Haupthalle, Hondō genannt, sowie das Karamon- und das Romon-Tor spiegeln die Ästhetik und Handwerkskunst der Edo-Zeit wider. Besonders sehenswert sind die aufwendigen Schnitzereien.
Wo: Nezu Station
Kosmetika, Klamotten, Schuhe, Babybedarf, Putzgeräte, Elektronik, Unterwäsche und Sextoys, aber auch echte Rolex für 15.000 Euro und Champagner-Magnumflaschen: In den schrillen, bunten, lauten und mit Waren vollgestopften Filialen des landesgrößten Discounters gibt es alles – wirklich alles.
23 Filialen gibt es in Tokio, darunter die «Ginza-Honkan» im Komplex Ginza 9 in einem der besten Viertel Tokios. Don Quijote ist bekannt für seine langen Öffnungszeiten – viele Filialen haben rund um die Uhr geöffnet – und zieht sowohl Einheimische als auch Touristen auf der Suche nach verrückten Souvenirs an.
Website: donki.com/en
Der kleine Teeladen «Senchado» in Ginza bietet 44 ausgewählte Grünteesorten zur Verkostung und zum Kauf an. Es ist erstaunlich, wie sich der erste, zweite und dritte Aufguss in Farbe und Geschmack unterscheiden.
Der erste Aufguss mit vier Gramm Tee auf 120 Milliliter Wasser dauert 80 Sekunden bei 70 °C und ergibt einen hellgrünen, kräftigen Tee. Der zweite Aufguss zieht nur zehn Sekunden in 80 °C heißem Wasser und schmeckt bitter. Der dritte Aufguss zieht 15 Sekunden in 85 °C heißem Wasser mit ein paar Reiskörnern – dieser Tee nennt sich Genmaicha.
Website: senchado.jp
Die Plätze in diesem alten, architektonisch spannenden Ziegelbau aus dem 19. Jahrhundert bestehen aus traditionellen Hori-gotatsu-Tischen. Dabei legt man die Beine in die Tischmulde und sitzt auf dem Boden.
Die Spezialität des Hauses sind hausgemachte Udon-Nudeln, die man selbst mit Winterzwiebeln, Tempura-Scraps und Ingwer würzt. Vor der Pfeffermischung «Shichimi-Togarashi» wird gewarnt – sie kann sehr scharf sein.
Website: kamachiku.com
Etwas versteckt hinter dem Kaufhaus Shibuya 109 im turbulenten Shibuya wartet das «UOBEI Sushi», in dem man die Häppchen nicht vom Conveyor Belt greift. Stattdessen bringt ein Transportwägelchen das zuvor am Touchscreen bestellte Sushi blitzschnell an den Platz.
Der Betreiber Genki Sushi spricht wegen des hohen Tempos von «Bullet Train Sushi». Nach dem Essen wartet draußen einer der lebhaftesten Stadtteile Tokios: Shibuya – das pulsierende Herz der Metropole. Modefans stöbern in trendigen Boutiquen, Nachtschwärmer lieben die schrillen Bars und Clubs.
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