Boeing 737 von Qantas: War vorne zu schwer und hinten zu leicht.

Kinder für Erwachsene gehaltenHeikler Rechenfehler bei Qantas

Das Bodenpersonal von Qantas deklarierte eine Grundschulklasse als Gruppe von Erwachsenen. Das hätte fatale Folgen für den Flug haben können.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Es muss ein ziemlich belebter Flug gewesen sein. 87 der 150 Passagiere der Boeing 737 von Qantas waren Grundschulkinder. Für einen Schulausflug flogen sie am 9. Mai von Australiens Hauptstadt Canberra nach Perth. Doch wie die australische Luftfahrtsicherheitsbehörde ATSB in einem neuen Bericht festhält, wären die hinten im Jet sitzenden Kinder dem Flug fast zum Verhängnis geworden.

Denn die Check-In-Mitarbeiter in Canberra begingen einen massiven Fehler: Sie gaben die Kinder als erwachsene Passagiere ein– und die wiegen laut den Unterlagen, welche die Piloten erhalten, im Schnitt 87 Kilogramm. Kinder unter 11 Jahren werden mit 32 Kilogramm angegeben. Und diese Angaben wiederum nutzt der Pilot, um den Abflug zu kalkulieren. 3,5 bis 5 Tonnen zu viel standen in den Unterlagen der Crew.

Vorne zu schwer

Beim Start merkte die Crew im Cockpit, dass etwas anders war als sonst. Der Flieger sei «Nose-Heavy» gewesen, steht in dem Bericht. Vorne sei er also so viel schwerer gewesen, dass es eine Herausforderung war, ihn in die Luft zu bekommen. Beim Steigflug sei man dann schneller gestiegen als berechnet – weil der Flieger eben insgesamt leichter war. Der Winkel habe nicht ganz gestimmt. Zu Warnmeldungen kam es aber nicht.

Während des Fluges passten die Piloten ihre Berechnungen an. Der Kopilot brachte schließlich an, dass es an der Gruppe Kinder liegen könnte. Auch wenn bei dem Zwischenfall niemand zu Schaden kam – die australische Behörde stuft ihn als massive Gefährdung ein. Die korrekte Verteilung des Gewichts sei essenziell für die Berechnungen der Piloten.

Viele Zufälle

Ob es nun wirklich ein Fehler des Bodenpersonals war, ist noch offen. Momentan sieht es aus, als sei es eine Reihe dummer Zufälle. Da die Kinder als Gruppe reisten, gab es nur Mittelwertsangaben zum Alter. Und das durchschnittliche Alter der 87 Kinder wurde mit 12 Jahren angegeben, weshalb sie als Erwachsene deklariert wurden.

Am Flughafen Canberra wollten die Check-In-Angestellten dann eigentlich noch die Gewichte des Aufgabegepäcks anpassen, welches pauschal mit 20 Kilo angegeben ist – Kinder tragen weniger bei sich. Doch wegen eines Computerfehlers konnten die Angestellten den Prozess nicht abschließen.

Mehr zum Thema

ticker-qantas

Qantas und Virgin Australia: Australiens Airlines schränken Powerbanks an Bord ein

ticker-qantas

Qantas setzt Flüge zwischen Melbourne und Honolulu Anfang 2026 aus

ticker-qantas

420 Angestellte: Qantas richtet Zentrum für digitale Innovation in Adelaide ein

ticker-qantas

Qantas führt Economy Plus ein

Video

Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Evangel auf dem Weg ins Mid-America Flight Museum: Von dem Flugzeug wurden nur acht Exemplare gebaut.
Das Mid-America Flight Museum in Texas hat ein neues Exponat: die Evangel 4500. Das Flugzeug ist robust und sollte in den 1960er Jahren die Buschflugzeuge sicherer machen. Der kommerzielle Erfolg blieb aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin