Letzte Aktualisierung: um 19:09 Uhr

Twin Otter von Air Tindi

Passagiere müssen nach Bruchlandung Nacht in Kanadas Tundra verbringen

Eine Twin Otter von Air Tindi musste in der kanadischen Tundra eine Bruchlandung hinlegen. Weil schlechtes Wetter herrschte, konnten die zehn Insassen erst nach 24 Stunden evakuiert werden.

Die Pilotinnen und Piloten von Air Tindi kennen die Gegend. Mit ihren 17 Flugzeugen verbindet die 1988 gegründete kanadische Regionalairline abgelegene Kommunen in den Northwest Territories mit regionalen Zentren. Zudem führen sie Charter- und Ambulanzflüge durch.

So auch am Mittwoch (27. Dezember). Mit einer De Havilland Canada DHC-6-300 sollte eine zweiköpfige Cockpitcrew von Air Tindi acht Passagiere zu einem Ziel in den Northwest Territories bringen. Wo genau das Flugzeug gestartet ist und was sein Ziel war, ist bisher nicht bekannt.

«Wir sind uns nicht sicher, was passiert ist»

Klar ist jedoch, dass das Flugzeug um rund 12:45 Uhr Ortszeit rund 16 Kilometer südöstlich der Diavik-Diamantenmine eine Bruchlandung hinlegen musste. «Wir wurden überrumpelt. Es gab keine Vorwarnung, dass dies passieren würde. Wir sind uns also nicht sicher, was passiert ist», kommentierte danach Air-Tindi-Chef Chris Reynolds im kanadischen Rundfunk CBC.

Bei der Bruchlandung der mit Skiern ausgerüsteten Twin Otter verletzten sich zwei der insgesamt zehn Insassen mittelschwer bis schwer, sechs erlitten leichte Verletzungen. Im Zeitpunkt des Unfalls herrschte garstiges Wetter, es stürmte und es fiel Schnee, die Sicht war schlecht.

«Wir sind uns nicht sicher, was passiert ist»

Und so konnten auch die Rettungskräfte die Stelle nicht schnell erreichen. Die Diavik-Diamantenmine schickte Hilfe mit Schneemobilen los, die allerdings erst nach rund acht Stunden an der Unfallstelle waren. Zu jener Zeit konnten auch Fallschirmspringer mit Hilfsgütern landen, nachdem das zuvor ein Schneesturm verhindert hatte.

Sie brachten heizbare Zelte, in denen die Insassen der De Havilland Canada DHC-6 in der Tundra übernachten konnten. Rund 24 Stunden nach der Bruchlandung konnten schließlich alle zehn Insassen zur Mine gebracht werden, in der rund 700 Bergleute arbeiten. Dort gibt es auch ein Krankenhaus und eine Piste, auf der große Flugzeuge landen können.