Jetstar-Flug JQ7 sollte die Passagiere am vergangenen Freitag (26. Oktober) eigentlich von Melbourne nach Peking bringen. Doch wegen schlechter Wetterverhältnisse musste der Airbus A330-200 außerplanmäßig in Schanghai Pudong absetzen. Direkt nach der Landung kam die Durchsage der Kabinencrew – in Mandarin und Englisch. In Peking herrsche dichter Nebel, deshalb habe man ausweichen müssen. Sobald dieser sich verzogen habe und die Crew wieder flugbereit sei, gehe es weiter. Man werde den Passagieren ein Hotel zur Verfügung stellen.
Doch die Reisenden glaubten das der Crew offenbar nicht. Einmal aus dem Flugzeug, entlud sich ihre aufgestaute Wut. Weil sie Angst hatten, ohne Unterstützung am Flughafen Schanghai sitzen gelassen zu werden, umzingelten sie Piloten und Flugbegleiter kurz nach dem Aussteigen und hielten sie als Geiseln fest. Über sechs Stunden befand sich die Crew in der Gewalt des Mobs. Wie die Zeitung Brisbane Times berichtet, kontaktierten Jetstar-Angestellte und einige der Passagiere die chinesische Polizei und die australische Botschaft. Sowohl chinesische als auch australische Passagiere waren an der Revolte beteiligt.
Der Kapitän schaffte es in der Zwischenzeit, die wütende Menge zumindest ein bisschen zu beruhigen. Einige Crewmitglieder ließen die Spontan-Geiselnehmer danach gehen. Der Rest der Crew versuchte laut einer Mitteilung der Qantas-Tochter Jetstar, «ruhig und besonnen», den Passagieren zu helfen, schnell ans Ziel zu kommen. Einige seien auf den Zug umgebucht worden, einige auf andere Flüge, andere seien in einem Hotel untergebracht worden.
Passagiere nehmen Crew als Geiseln
Jetstar-Flieger: Die Crew soll sich vorbildlich verhalten haben
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