Am 28. April machte sich der Airbus A330 mit dem Kennzeichen 9N-ALY auf einen ganz besonderen Flug. Er brachte 274 geladene Gäste von Kathmandu zum brandneuen Gautam Buddha International Airport. Nach 45 Minuten überflog die Maschine von Nepal Airlines im Tiefflug die Piste, drehte eine Schleife und landete schließlich in Gegenrichtung.
Die eingeflogenen Politiker und Medienvertreter konnten sich an jenem Tag vor Ort ein eigenes Bild vom zweiten internationalen Flughafen des Landes machen. Der Airport existiert zwar schon seit 1958, diente bisher aber nur für Inlandsflüge. Am 16. Mai wird mit der Ankunft eines Airbus A320 von Jazeera Airways offiziell als internationaler Flughafen eingeweiht.
Fast zwei Millionen Fluggäste pro Jahr
Der Flughafen, der auch Bhairahawa Airport genannt wird, soll nicht nur Touristinnen und Touristen in den Süden des Landes locken. Nepal zählt vor allem auch auf religiöse Reisende, denn der Flughafen liegt in der Nähe von Lumbini, der Geburtsstadt von Buddha. Er soll auch helfen, den chronisch überlasteten Flughafen Kathmandu zu entlasten.
Keine Anreize für Airlines
Doch Kritiker halten den Gautam Buddha International Airport für eine Fehlplanung. Denn er liegt nur knapp sechs Kilometer von der Grenze zu Indien entfernt. Und wie die Zeitung Nepali Times schreibt, hat Nepal keine Rechte für An- und Abflüge über indischen Luftraum. Deshalb müssen internationale Flüge teure Umwege über den überfüllten Simara-Luftkorridor fliegen.
Bis heute gibt es daher neben Jazeera Airways keine ausländische Fluggesellschaft, die den Gautam Buddha International Airport regelmäßig anfliegen will. Wie die Zeitung Kathmandu Post schreibt, hat die Regierung es verpasst, mit finanziellen Anreizen Airlines anzulocken.