Aufnahme des Meteoriten über Russland: Tausende Verletzte.

Wenn Meteoriten Jets treffen

Kann Weltraumgestein wie das in Russland ein Flugzeug treffen und zum Absturz bringen? aeroTELEGRAPH fragte bei Experten nach.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Für die Bewohner der russischen Region Tscheljabinsk war der 15. Februar kein Tag wie jeder andere. Teile eines Meteoriten war am frühen Freitagmorgen mit rund 72'000 Stundenkilometer über ihnen in die Erdatmosphäre eingetreten und explodiert. In der Folge kam es zu einer starken Druckwelle, die an Gebäuden am Boden erhebliche Zerstörung anrichtete. Mehr als tausend Menschen wurden dabei verletzt. Laut der Russischen Akademie der Wissenschaften hatte der Meteorit ursprünglich einen Durchmesser von mehreren Metern, sei danach aber in mehrere Stücke zerbrochen. Sie fielen in einem Feuerball in Richtung Erde und explodierten, als sie zu heiß wurden (siehe Video unten). Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn Teile davon ein Flugzeug getroffen hätten.

«Meteoriten fliegen mit rund 30 Kilometern pro Sekunde. Deshalb könnte schon ein sehr kleiner Meteorit einem Jet katastrophale Schäden beifügen», sagt der renommierte Astronom David Helfand von der amerikanischen Eliteuniversität Columbia gegenüber aeroTELEGRAPH. «Die Effekte einer Kollision mit einem Jet wären schwerwiegend», ergänzt der amerikanische Astrophysiker Gerrit Verschuur. Ein Linienpilot habe ihm einmal erzählt, er habe schon öfters kleinere Meteoriten vorbeifliegen sehen. Allerdings habe dies nie Probleme verursacht. Die meisten Partikel seien denn auch winzig, vielleicht gerade Mal ein Millimeter groß, so Verschuur. Es gebe darum bislang auch keinen einzigen belegten Vorfall, bei dem ein Flugzeug von einem Meteoriten getroffen worden sei, erklären beide Wissenschaftler.

Rätsel um TWA 800

Ein Nasa-Wissenschaftler errechnete im Wissenschaftsmagazin Scientific American einmal die Chance, dass ein Flieger mit einem gefährlichen Meteoriten kollidiert. Er ging von der Zahl von drei Autos aus, die in den USA in hundert Jahren nachweislich von Weltraumgestein getroffen wurden. Er errechnete darauf hin die Fläche aller PKW und Flugzeuge in den USA aus. Er kam auf einen Faktor von weniger als eins zu hundert bei den Jets. Das heißt, wenn in hundert Jahren drei Autos getroffen wurden, wären es bei den Flugzeugen überschlagsweise 0,03. Theoretisch würde also maximal alle 3300 Jahre ein Flieger von einem größeren Meteoriten getroffen.

Immer wieder wurde spekuliert, dass hinter dem Absturz von TWA-Flug 800 im Jahr 1996 ein Meteoriteneinschlag stecken könnte. Die Boeing B747-100 explodierte in der Nähe von New York über dem Atlantik. Die offizielle Untersuchung fand keine abschließende Erklärung. Sie hielt aber einen Kurzschluss, der zu einer Explosion im Tank führte, für den wahrscheinlichsten Auslöser.

Mehr zum Thema

ms 21 310 zweiter prototpy

Diese fünf Systeme in der russifizierten Yakovlev MS-21 sind noch nicht russisch

Superjet 100 von Azimuth Airlines: Viel mehr Vorfälle als gedacht.

Russland stellt mehr als 50 Fluggesellschaften auf den Prüfstand

airbus a350 900 china southern

Trump-Regierung will chinesischen Airlines russischen Luftraum verbieten

notam kamtschatka russland rakten 04

Gefahr durch russische Raketen: Airlines müssen Umwege fliegen - im Luftraum, der von den USA kontrolliert wird

Video

Die Hercules C-130J Fat Albert: Das Flugzeug muss im Winter nach England.
Im Kunstflugteam der US Navy gibt es ein ganz besonderes Flugzeug - die Fat Albert, eine Hercules C-130J. Im Winter muss sie in die Wartung nach England.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
MD-11 kurz vor dem Abheben: Das Flugzeug verlor ein Triebwerk
Eine Frachtmaschine von UPS ging beim Start in Louisville in Flammen auf, mindestens zwölf Menschen kamen ums Leben. Nun schildert die US-Unfallbehörde NTSB erste Erkenntnisse. Und erste Hinweise, worauf die Ermittlungen sich konzentrieren.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Der Moment des Unfalls: Die McDonnel Douglas MD-11 geht in einem Feuerball auf.
Elf Menschen starben beim Unglück in Louisville. Doch was führte genau zum fatalen Crash der McDonnell Douglas MD-11 von UPS? Was bisher bekannt ist.
Laura Frommberg
Laura Frommberg