Letzte Aktualisierung: um 17:46 Uhr

Wasserflugzeuge für Indonesien

Immer mehr Menschen wollen in dem Land reisen. Doch dazu fehlt es an Flughäfen. Eine Airline präsentiert nun eine Lösung für das Problem - mit deutscher Hilfe.

Ein boomender Luftverkehr verleiht zwar einer Volkswirtschaft Impulse. Doch er bringt auch Probleme mit sich. Oft kann die Infrastruktur nicht mithalten. In Indonesien etwa steigen die Passagierzahlen jährlich um einen zweistelligen Prozentbetrag. Die Kapazitäten der 183 Flughäfen des Landes reichen dafür eigentlich nicht mehr. Für die rund 17’000 Inseln des Landes bräuchte es zudem auch ganz einfach mehr Flughäfen, um jede Ecke des Landes zu bedienen. Eine Fluggesellschaft fand nun eine Lösung dafür. Die private Merpati Nusantara Airlines will Flüge mit Wasserflugzeugen anbieten. Es wäre der erste regelmäßige Service dieser Art seit der niederländischen Kolonialzeit, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

«Es ist gar nicht möglich, schnell die nötige Infrastruktur für die 17’000 Inseln herzustellen», erklärt Merpati-Geschäftsführer Rudy Setyopurnomo. Die einzig logische Lösung zur Ankurbelung des Luftverkehrs und damit des wichtigen Tourismusmarktes seien daher Flieger, die im Wasser landen könnten. Bisher werden sie in Indonesien nur für den Transport wirklich reicher Reisender eingesetzt, die sich an entlegene Luxushotelanlagen fliegen lassen. Sonst sind oft Helikopter im Einsatz. Doch diese sind langsamer als die Flieger und auch weit weniger gemütlich. Eine sanfte Landung im Wasser würden viele Passagiere dem lauten und engen Helikopter vorziehen, so Setyopurnomo.

Auftrag für Dornier

Daher spricht die Fluggesellschaft bereits mit Dornier. 20 Seastar-Flieger will Merpati künftig in der Flotte haben. Für den deutschen Hersteller hätte der Auftrag einen Wert von etwa 120 Millionen Dollar. Die Flugzeuge sehen ein bisschen aus wie Schnellboote mit aufgesetzten Flügeln. Maximal 12 Passagiere finden darin Platz. Die Seastar ist das erste komplett neu entwickelte Wasserflugzeug der letzten Jahrzehnte. «Sie können es überall parken, wo auch ein Boot Platz hat», preist Vize-Verkaufschef Don McClaughlin den Flieger an. Die wichtigsten Absatzmärkte sieht er gerade in Asien, vor allem Indonesien und China.