Passagierin in London-Heathrow: Neuer Aktionär im Anflug.
Saudi-Arabien steigt ein

Mehrheit des Flughafens London-Heathrow gehört jetzt arabischen und asiatischen Staaten

Der größte Flughafen Europas hat mit dem Staatsfonds von Saudi-Arabien einen neuen Großaktionär. Auch Katar, China und Singapur sind gewichtige Anteilseigner. Vier nicht-demokratische Staaten kontrollieren jetzt faktisch den Heathrow Airport.

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Er ist 1227 Hektar groß, verfügt über 192 Standplätze mit Fluggastbrücken und 97 Standplätze ohne, zählt mehr als 530 Flüge täglich und ist mit 214 Städten in 84 Ländern nonstop verbunden. London-Heathrow ist nicht nur imposant, sondern mit 82 Millionen Passagieren pro Jahr (2019) auch der größte Flughafen Europas. Das Beratungsunternehmen CEBR schätzt, dass er bis 2025 etwa 4,7 Milliarden Pfund zur britischen Wirtschaft beitragen und mehr als 140.000 Arbeitsplätze in der gesamten Lieferkette schaffen wird.

Doch nicht nur das Vereinigte Königreich profitiert vom größten Londoner Flughafen. Denn seine Aktionäre sitzen zu einem großen Teil im Ausland. Eigentümer der Heathrow Airport Holdings ist das Konsortium FGP Topco. Dessen gewichtigster Aktionär war bisher die spanische Infrastrukturgruppe Ferrovial. Doch sie überlegte sich seit einigen Monaten, auszusteigen. Jetzt macht sie den Schritt.

Saudi-Arabiens Staatsfonds kauft einen Zehntel

Ferrovial hat am Mittwoch (29. November) angekündigt, ihren Anteil am Konsortium von 25 Prozent zu veräußern. 15 Prozent gehen - sofern alle Gremien zustimmen – an die französische Finanzinvestorin Ardian. Die restlichen 10 Prozent übernimmt der saudi-arabische Staatsfonds Public Investment Fund.

Das ist insofern bemerkenswert, als der größte europäische Flughafen nun zu 30 Prozent arabischen Staaten gehört, da weitere 20 Prozent der Anteile der Heathrow-Eigentümerin FGP Topco beim Staatsfonds von Katar liegen. Der chinesische Staatsfonds China Investment Corporation hält nochmals 10 Prozent, der singapurische Staatsfonds GIC weitere 11,2 Prozent. Faktisch haben damit autoritäre Staaten mit 51,2 Prozent die Mehrheit.

Autoritär oder unvollständig demokratisch

Im Demokratieindex der Zeitschrift The Economist kommt China auf der Skala, in der 10 das Maximum bedeutet, auf einen Wert von 1,08, Saudi-Arabien auf einen von 2,08 und Katar auf einen von 3,56. Sie werden daher als autoritäre Länder eingestuft. Singapur kommt auf 6,22 und gilt damit als unvollständige Demokratie. Dies liegt daran, dass die Wahlen nicht wirklich frei sind und es keine echte Pressefreiheit gibt.

Die restlichen Anteile des Konsortiums halten drei Rentenversicherungen, der Caisse de dépôt et placement du Québec (12,62 Prozent), dem Australian Retirement Trust (11,18 Prozent) und der Universities Superannuation Scheme (10 Prozent). Sowie neu eben auch Ardian mit 15 Prozent.

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