Gepäckband am Flughafen: Der Mann behauptete, seine Koffer seien nicht angekommen.

Falsche Verlustmeldungen Mann erschleicht sich durch Fluggepäck-Betrug Hunderttausende Dollar

Taucht das Gepäck nicht mehr auf, wird man entschädigt. Ein Mann in den USA machte das zum Geschäftsmodell und betrog über Jahre Airlines.

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Man wartet am Gepäckband. Und wartet. Und wartet. Nach und nach verschwinden alle Mitreisenden, der letzte Koffer ist auf dem Band – nur der eigene nicht. Es ist ein unangenehmer Moment, wenn das Reisegepäck nicht gleichzeitig wie man selbst ankommt.

In den meisten Fällen hat es aber nur ein paar Tage Verspätung, weil es dank Strichcode nachverfolgbar ist. Doch ganz selten passiert es eben doch: Der Koffer verschwindet. Und dann kann man von der Fluggesellschaft eine Entschädigung verlangen. Ein Mann in den USA sah darin eine Chance. Er erschlich sich durch falsche Verlustmeldungen rund eine halbe Million Dollar.

300.000 Dollar gezahlt

Der Amerikaner bekannte sich diese Woche vor einem Gericht schuldig, ab 2015 regelmäßig unter falschen oder fiktiven Identitäten und mit gefälschten Ausweisen mit Fluggesellschaften gereist zu sein. Unter anderem war er mit American, Alaska, Southwest, United und Jetblue unterwegs. Als er am Zielflughafen ankam, behauptete er dann, sein Gepäck sei verloren gegangen, und forderte eine Entschädigung.

Der Mann soll gemeinsam mit einem Komplizen mehr als 180 falsche Anträge eingereicht haben, heißt es in Gerichtsdokumenten. Insgesamt 550.000 Dollar waren die Forderungen insgesamt wert. Die Fluggesellschaften zahlten in der Mehrheit der Fälle: Rund 300.000 Dollar kamen durch Zahlungen aufgrund der gefälschten Gepäckmeldungen zusammen.

Hohe kriminelle Energie

Dabei ging der Mann mit ziemlich viel krimineller Energie vor, zeigt ein Fall eines Fluges mit American Airlines. Laut Staatsanwaltschaft kaufte er das Ticket mit einer vorausbezahlten Geschenkkarte, kaufte seine Tasche am Flughafen, bevor er sie aufgab, und ging mit einem gefälschten Ausweis durch die Sicherheitskontrolle. Nach der Ankunft in Dallas behauptete er, die Fluggesellschaft habe den Koffer verloren und verlangte rund 3875 Dollar

Doch bei American Airlines wurde man auf ihn aufmerksam. Die Sicherheitsabteilung bemerkte, dass sein Entschädigungsantrag früheren gefälschten Anträgen ähnelte. Die Fluggesellschaft meldete das den Behörden, woraufhin man sich daran machte, den Mann zu überführen. Man überredete ihn, dass er den Scheck persönlich abholen muss. Dabei wurde er Anfang 2020 verhaftet. Danach stellte sich heraus, dass das nicht die erste Verhaftung war.

Bis zu 40 Jahre Gefängnis

Im Jahr 2018  wurden bei der Flughafensicherheitskontrolle in Dallas 47 Kreditkarten unter falschem Namen und 36 gefälschte Führerscheinen gefunden. Damals soll er laut Gerichtsdokumenten den Beamten gesagt haben, dass er die Karten «zum Zweck der Erlangung von Sonderrabatten für Flüge» besitze. Anfang des Jahres soll der Angeklagte offiziell verurteilt werden. Ihm drohen bis zu 40 Jahre im Gefängnis und bis zu 250.000 Dollar an Strafzahlungen.

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