Sechs Jahre lang erschlich sich ein Mann aus Florida über 120 Gratisflüge, indem er sich als Flugbegleiter ausgab – mit gefälschten Daten und erfundenen Jobangaben. Ganz wie in Catch Me If You Can, nur ohne Glamour: Jetzt wurde der 35-Jährige wegen Betrugs verurteilt.
Er buchte Gratisflüge, gab sich als jemand anders aus und täuschte jahrelang Airlines – ähnlich wie Leonardo DiCaprio im Filmklassiker Catch Me If You Can. Doch in diesem Fall gab sich der Mann aus Florida nicht als Pilot, sondern als Flugbegleiter aus. Und es war weder charmant noch filmreif: Es war schlicht Betrug. Sechs Jahre lang nutzte der 35-Jährige die internen Buchungssysteme von Fluggesellschaften, um sich als Crew-Mitglied auszugeben. Jetzt wurde er verurteilt.
Der Mann stand am 5. Juni vor Gericht. Die Vorwürfe: Wire Fraud – also Betrug durch elektronische Kommunikation – sowie das unbefugte Betreten eines gesicherten Flughafenbereichs durch Vorspiegelung falscher Tatsachen. Das gab die US-Staatsanwaltschaft für den südlichen Bezirk Floridas am 10. Juni bekannt. Die Urteilsverkündung ist für den 25. August angesetzt.
Von 2018 bis 2024 buchte er laut Gerichtsdokumenten insgesamt 120 Gratisflüge über das Buchungssystem einer nicht namentlich genannten Airline – Flüge, die ausschließlich Flugpersonal wie Pilotinnen, Piloten oder Kabinenbesatzungen zur Verfügung stehen.
Er hatte demnach behauptet, bei sieben verschiedenen Fluggesellschaften beschäftigt zu sein. Um sich Zugang zu den Vorteilen zu verschaffen, gab er im Buchungssystem zahlreiche gefälschte Daten ein – darunter rund 30 unterschiedliche Dienstnummern und Eintrittsdatumsangaben. Laut Anklageschrift war er zwar ab 2015 bei einer Fluggesellschaft mit Sitz in Dallas beschäftigt – jedoch nie als Pilot oder Flugbegleiter.
Wie er trotz seiner Täuschung durch die Sicherheitskontrollen an Flughäfen kam? Auch das wurde aufgeklärt: Laut der US-Transportsicherheitsbehörde TSA durchlief der Betrüger die ganz normalen Sicherheitskontrollen wie jeder andere Passagier auch. An Bord wurde er offenbar jedoch nicht hinterfragt – möglicherweise, weil er durch sein Verhalten oder Auftreten als Crew-Mitglied durchging.