Christoph Müller: Ein Profi-Sanierer.

Christoph MüllerMalaysia Airlines' Retter kann Erfolg vorweisen

Eigentlich sah es aus, als wäre Malaysia Airlines nach zwei tragischen Unglücken am Ende. Doch Sanierer Christoph Müller scheint es zu schaffen, wieder auf Kurs zu kommen.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Christoph Müller ist wohl das wandelnde Beispiel dafür, was der Spruch «was Dich nicht umbringt, macht Dich stärker» bedeutet. Der deutsche Manager war Chef der belgischen Sabena, als diese am 7. November 2001 Insolvenz anmeldete. Zuvor hatte er im Vorstand der Swissair gesessen, die ebenfalls untergegangen war. Inzwischen gilt Müller als Experte für Airline-Sanierungen. Auf dem Chefsessel von Malaysia Airlines sitzt der gebürtige Wuppertaler also richtig.

Und auch wenn es noch vor rund einem Jahr aussah, als sei die Fluggesellschaft nach den zwei tödlichen Abstürzen MH17 und MH370 und Jahren der Verluste nicht mehr zu retten – Müller verbucht Erfolge. Wie er nun in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP verrät, schrieb Malaysia Airlines im Februar den ersten monatlichen Gewinn seit mehreren Jahren. Zwar sei die Airline, so Müller im Interview, noch immer «ein Schiff mit vielen Lecks». Aber ein solcher monatlicher Gewinn zeige auch, dass man sich vom Schlimmsten erhole. Das Ziel, 2018 wieder ganz in den schwarzen Zahlen zu landen, sei also weiterhin aktuell und realistisch.

Kosten massiv reduziert

Ganz schmerzfrei hat Müller es freilich nicht geschafft, Malaysia Airlines zu stabilisieren. Sowohl die Flotte als auch den Personalbestand hat der neue Chef direkt nach Antritt verkleinert. Zusätzlich hat Müller die Anzahl der Zulieferer radikal reduziert: Von weit über 20'000 auf unter 5000. Mit ähnlich radikalen Maßnahmen hatte er einst schon bei Aer Lingus Erfolg. Er hinterließ die irische Fluggesellschaft bei seinem Abtritt als Renditeperle. Als er übernommen hatte, hatte Aer Lingus noch kurz vor dem Abgrund gestanden.

Ein weiterer Erfolg von Malaysia Airlines ist in Folge der Neuorganisation auch die Kooperation mit Emirates. Neu können Malaysia-Passagiere dank eines Codeshare-Abkommens mit Emirates nach Europa fliegen. «Damit erweitern wir unser Netz massiv», begründete Müller damals. Nun wurde bekannt gegeben, dass das Codeshare-Abkommen auf 15 weitere malaysische Ausgangsdestinationen ausgeweitet wird. Von da aus haben sie auch auf mehr Ziele Zugriff. Insgesamt umfasst das Abkommen 90 Destinationen in Europa, dem Nahen Osten, Amerika und Afrika.

Produkt nach Emirates-Vorbild

Als nächstes will Malaysia Airlines in das Produkt investieren. Es sei vor allem für jüngere Reisende nicht besonders ansprechend, so Müller in dem Interview. In der Kabine plant er Liegesitze für die Business Class und Wifi an Bord, an den Flughäfen will er neue Lounges anbieten. Auch der Service soll sich verbessern. «Wir orientieren uns dabei am Vorbild Emirates», sagte Müller, als er die Zusammenarbeit verkündete.

Mehr zum Thema

Christoph Müller: Von Irland nach Malaysia.

Deutscher soll Malaysia retten

A380 von Malaysia Airlines: Beim Service soll Emirates das Vorbild sein.

Malaysia Airlines spannt mit Emirates zusammen

Modell von Professor Pattiarachi: So hätten die Teile nach Mosambik gelangen können.

Der mögliche Weg der Trümmer von MH370

Piloten von Air Asia: Künftig sollen sie viel weiter fliegen.

Air Asia beglückt Airbus mit Order für bis zu 70 A321 XLR - und plant globales Wachstum

Video

Die Hercules C-130J Fat Albert: Das Flugzeug muss im Winter nach England.
Im Kunstflugteam der US Navy gibt es ein ganz besonderes Flugzeug - die Fat Albert, eine Hercules C-130J. Im Winter muss sie in die Wartung nach England.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
MD-11 kurz vor dem Abheben: Das Flugzeug verlor ein Triebwerk
Eine Frachtmaschine von UPS ging beim Start in Louisville in Flammen auf, mindestens zwölf Menschen kamen ums Leben. Nun schildert die US-Unfallbehörde NTSB erste Erkenntnisse. Und erste Hinweise, worauf die Ermittlungen sich konzentrieren.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Der Moment des Unfalls: Die McDonnel Douglas MD-11 geht in einem Feuerball auf.
Elf Menschen starben beim Unglück in Louisville. Doch was führte genau zum fatalen Crash der McDonnell Douglas MD-11 von UPS? Was bisher bekannt ist.
Laura Frommberg
Laura Frommberg