Letzte Aktualisierung: um 14:14 Uhr

Teil des Sparprogrammes

Malaysia Airlines verlässt Frankfurt

Seit den beiden Tragödien um die Flüge MH17 und MH370 steckt Malaysia Airlines in einer tiefen Krise. Dem Sparprogramm fallen nun auch die Flüge nach Frankfurt zum Opfer.

Wenn der neue Vorstandsvorsitzende künftig nach Hause fliegen will, kann er das nicht mit seiner neuen Fluggesellschaft tun. Denn kaum tritt der Wuppertaler Christoph Müller am 1. Mai seine neue Stelle als Chef von Malaysia Airlines an, stellt sein Unternehmen die Flüge nach Deutschland ein. Am 29. Mai wird zum letzten Mal eine Boeing 777 von Kuala Lumpur in Richtung der Main-Metropole fliegen.

Bisher bediente Malaysia Airlines Frankfurt am Main fünf Mal pro Woche. Künftig fliegt die malaysische Nationalairline nur noch Amsterdam, Istanbul, London und Paris in Europa. «Unsere Herausforderung ist es, die Flotte optimal zu nutzen», kommentierte der abtretende Chef Ahmad Jauhari Yahya. Es gäbe derzeit im Streckennetz noch einige unprofitable Strecken oder solche, die sehr wenig einbrächten. Diese verschlimmerten die Situation. Gleichzeitig streicht Malaysia Airlines darum auch die Routen von Kuala Lumpur nach Kunming (China), Krabi (Thailand) und Kochi (Indien).

6000 Mitarbeitende müssen bei Malaysia Airlines gehen

Seit den beiden Tragödien um die Flüge MH17 und MH370 sind die Flugzeuge von Malaysia Airlines schlecht gefüllt. Die Fluglinie fliegt massive Verluste ein. Die Regierung musste ihr bereits mit einer Geldspritze unter die Flügel greifen. Ein 12-Punkte-Programm soll die Wende bringen. Dazu gehören neben Anpassungen am Streckennetz auch die Entlassung von 6000 der 20.000 Mitarbeitenden und die Neuverhandlung von 4000 Verträgen mit Lieferanten.

Nach der Aufgabe der Frankfurt-Flüge ist Lufthansa auf der Strecke Monopolistin – zumindest wenn man nur Nonstop-Flüge betrachtet. Die deutsche Fluglinie fliegt täglich zwischen Frankfurt und Kuala Lumpur. Sie setzt dabei einen Airbus A340-300 ein.