Letzte Aktualisierung: um 1:05 Uhr

Triebwerke

Airbus macht beim A320 Neo Druck auf Pratt & Whitney

Wegen Problemen mit den Triebwerken musste Airbus die Auslieferung des A320 Neo an Erstkundin Lufthansa verschieben. Jetzt ist klar, an was es genau lag.

Nachdem Qatar Airways sich über die Triebwerke des A320 Neo beschwert und die Annahme der ersten Jets verweigert hatte, wurde Lufthansa Erstkundin des Airbus A320 Neo. Doch auch in Frankfurt muss man sich noch immer gedulden. Eigentlich hätte der erste Jet der neuen Generation schon Ende 2015 bei der Fluggesellschaft eintreffen sollen.

Nun hat Airbus-Chef Fabrice Brégier versprochen: Noch in diesem Monat – also innerhalb der nächsten zwei Wochen – soll der erste Airbus A320 Neo bei Lufthansa eintreffen. «Wir wollten eigentlich Ende 2015 liefern, das hat sich verspätet. Aber noch im Januar wird es soweit sein, innerhalb der kommenden zwei Wochen», so Brégier bei der Präsentation der Airbus-Jahreszahlen. «Das Flugzeug ist fertig», versichert der Manager. Man müsse nun einfach noch die bürokratische Checkliste abarbeiten und darauf achten, dass alle Dokumente ordnungsgemäß bearbeitet wurden.

Probleme bei Triebwerken des A320 Neo

Grund für die Verspätung sind Probleme mit den Triebwerken. Hersteller Pratt & Whitney hatte im Dezember eingestanden, dass eine mangelnde Kühlung zu Schäden an den Triebwerken führen kann. Daher empfahl man den Airlines, diese nach dem Anschalten drei Minuten laufen zu lassen, um sie mit Luft zu kühlen. Qatar Airways schäumte daraufhin – das würde die Umschlagzeit am Flughafen verlängern – und zudem noch mehr Treibstoff verbrauchen. Auch Analysten wetterten, dieses Detail stelle die ganze Effizienz der Triebwerke in Frage.

Airbus hat dem Triebwerkshersteller nun offenbar Druck gemacht. Pratt & Whitney musste an Hard- und Software Änderungen vornehmen, berichtet Brégier. Das Problem mit der langen Startzeit «wird sich bessern.» Ob es nun bei dem Lufthansa-Flieger schon der Fall ist, wird aus Brégiers Äußerungen nicht ganz klar. Doch er deutete es zumindest an. «Die Triebwerke werden alle von uns im Vertrag versprochenen Einsparungen einhalten.»

Produktion nach und nach hochfahren

Als zweiter Kunde soll nun Qatar Airways den A320 Neo erhalten, ein genaues Datum ist aber nicht bekannt. Nach der Golfairline soll dann die indische Billigairline Indigo dran kommen. Dann werde man den Lieferprozess nach und nach hochfahren. Man habe zum Glück flexible Kunden. In der zweiten Jahreshälfte will Airbus dann auch den Ausstoß erhöhen, 2017 sollen es schon 50 Flieger im Monat sein, 2019 sogar bis zu 63.