Der Kapitän von Germanwings-Flug 4U9525 hatte das Cockpit verlassen und wurde von seinem ersten Offizier A.L. aus dem Cockpit ausgesperrt. Was danach geschah, ist traurige Luftfahrtgeschichte. Das Unglück in den französischen Alpen zeigte umgehend Wirkung. Fluggesellschaften in ganz Europa führten das Vier-Augen-Prinzip ein, das auch Zwei-Mann-Regel genannt wird. Niemand darf seither mehr alleine im Cockpit sein. Geht ein Pilot hinaus, muss ein Flugbegleiter ins Cockpit.
Doch Lufthansa stellt die Regel nun laut einem Medienbericht infrage. Sie werde «aktuell geprüft und bewertet», erklärt die Fluggesellschaft gegenüber dem Magazin Focus. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Auch Air Berlin, Condor und Tuifly sollen die Abschaffung der Regel in Betracht ziehen, so der Bericht.
In den USA Pflicht
Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit sieht die Regelung offenbar mittlerweile skeptisch. Die Tür zum Cockpit bleibe durch den Personalwechsel zu lange offen,. Das erleichtere Terroristen ein Eindringen. Nur in seltenen Fällen wie beim Germanwings-Absturz biete die Anwesenheit von zwei Personen wirklich etwas mehr Sicherheit. Die Flugbegleiterorganisation UFO bewertet gemäß dem Bericht die Zwei-Mann-Regel heute als «reine Show-Veranstaltung». Sie sei alleine zur Beruhigung der Passagiere eingeführt worden.
Lufthansa prüft Abschaffung der Zwei-Mann-Regel
Piloten im Cockpit: Sie dürfen derzeit noch niemals alleine sein.