Letzte Aktualisierung: um 8:48 Uhr

Eingefrorene Gelder in Venezuela

Lufthansa und Co. lehnen Deal ab

Fluglinien wie Air France, Lufthansa oder Iberia lehnen ein Angebot Venezuelas ab. Sie pochen weiter auf Rückzahlung blockierter Ticketerlöse.

Rodolfo Marco Torres vermeldete den Durchbruch umgehend. Bei Twitter gab der venezolanische Finanzminister am 26. Mai bekannt, man habe Geld an sechs ausländische Fluggesellschaften überwiesen. Aero México, Insel Air, Tame Ecuador und Aruba Airlines bekamen die Ausstände von 2013, Avianca bekam die für 2012 ausbezahlt. Was Torres nicht sagte: 16 Fluglinien weigerten sich, den Deal mit der Regierung einzugehen.

Sitzplätze oder Frachtkapazitäten, die ausländische Fluglinien in Venezuela verkaufen, werden in der heimischen Währung Bolívar bezahlt. Allerdings gelten im Land Devisenbeschränkungen. Der Umtausch in Dollar wird von einer staatlichen Behörde abgewickelt. Doch die hielt seit Längerem Zahlungen in Milliardenhöhe zurück. Offenbar fehlen dem Land die Devisen. Daher warten die Airlines auf viele Milliarden. Alleine die Lufthansa hat 100 Millionen Dollar ausstehend.

Elf Fluglinien reduzieren Angebot

Dennoch unterschrieb die Lufthansa das Angebot nicht, welches die Regierung in Caracas den Fluglinien machte. Auch Air Canada, Air France, Alitalia, American Airlines, Avianca, Caribbean Airlines, Copa Airlines, Delta Air Lines, Federal Express, Iberia, Lacsa, Lan Airlines, Taca, Tap und United Airlines machen nicht mit, wie die Agentur Lusa berichtet.

Elf der 25 Fluglinien, die nach Venezuela fliegen, reduzierten seit Januar ihr Angebot. Dies berichtet der Airline-Verband Asociación de Líneas Aéreas en Venezuela Alav. Die neuste Ankündigung kommt von American Airlines. Die Fluglinie streicht ab Juli 38 von 48 wöchentlichen Flügen ins südamerikanische Land. Die Unmöglichkeit, Gewinne aus dem Land zurückzuholen sei der Grund. Auch Air Canada und Alitalia stellten ihre Flüge nach Venezuela bereits ein.

Unattraktives Angebot

Die Lufthansa fliegt weiter nach Caracas. Allerdings kommt ein kleinerer Airbus A330 statt ein A340 zum Einsatz. Die Regierung hatte den Airlines angeboten, 3,8 Milliarden Dollar an Ticketerlösen schrittweise bis Ende 2015 freizugeben. Es werde der Wechselkurs verwendet, der am Tag des Kaufs der Tickets gegolten habe. Das ist den Fluglinien offenbar nicht genug.