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Lot ist heiß begehrt

Die polnische Nationalairline war lange Zeit ein Problemkind. Nun rappelt sie sich wieder auf. Investoren stehen Schlange.

«Die Gespräche mit einigen potenziellen Partnern sind recht fortgeschritten.» Lot-Chef Marcin Pirog ist optimistisch was die Zukunft seiner Airline angeht. Bis zum Sommer werde ziemlich sicher einer der möglichen Investoren einen Vertrag unterzeichnen, erzählt er dem amerikanischen Nachrichtensender CNN. Die polnische Nationalairline sucht schon länger nach einem Investor. Sie schreibt seit Jahren Verluste, ein Käufer fand sich daher bisher nicht. Man geht in der Branche allerdings davon aus, dass Turkish Airlines wirklich in Polen einsteigen will. Die Türken sind auf Expansionskurs – in den letzten drei Jahren hat Konzernchef Temel Kotil die Flotte um 50 auf nun 180 Flieger vergrößert. Und sie suchen Übernahmeobjekte. Bei einem ersten Versuch zur Übernahme von Lot stieg Turkish in letzter Minute aus..

Wirklich konkret ist auch jetzt noch nichts. Auch wenn der türkische Wirtschaftsminister Zafer Caglayan versichert, man wolle 50 Prozent der Anteile von Lot kaufen – noch müssen die beiden Airlines sich offenbar über einige «technische Details» einigen, heißt es auf der Nachrichtenplattform Balkans. Man hoffe aber, dass schon bald eine Einigung erzielt werde.

Mehr als ein Interessent

Doch Lot gibt sich selbstbewusst. Nicht nur mit Turkish verhandeln die Polen offenbar. Wie Finanzminister Jan Vincent-Rostowski gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters verrät, befindet dich die Fluglinie noch in Gesprächen mit anderen möglichen Investoren. Wer das ist, will er allerdings nicht verraten. Schon im vergangenen Jahr wurde allerdings darüber spekuliert, dass Air France-KLM ein Kandidat für den Kauf sei.

Lot existiert seit 1929 und ist damit eine der ältesten Airlines der Welt. Die Fliggesellschaft fliegt 59 Destinationen in Europa an und beschäftigt rund 2800 Mitarbeiter. Auch wenn die Airline immer wieder Verluste schrieb – langsam rappelt Lot sich auf. Auch von der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine verspricht die die Fluggesellschaft einiges an zusätzlichem Passagieraufkommen. Außerdem wird Lot die erste europäische Airline sein, die den Boeing-Dreamliner anbietet. Schon früher war sie die erste in Osteuropa die westliche Boeing-Jets nutzte. Mit den neuen 787 will Lot neue Ziele in Asien und auf der anderen Seite des Atlantiks erschließen. Das würde sie zu einem sehr attraktiven Partner für eine Übernahme machen, so Unternehmenschef Pirog.