Letzte Aktualisierung: um 20:31 Uhr

London Heathrow

Hotel-Mogul präsentiert Pisten-Alternative

Ein Hotelunternehmer hat der britischen Regierung neue Vorschläge für die Erweiterung von Heathrow unterbreitet. Er hat sich bereits wichtige Unterstützung gesichert.

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Heathrow erhält eine dritte Piste. Zumindest hat die britische Regierung das nach ewigem Hin und Her als ihre bevorzugte Variante für eine Kapazitätserweiterung in London beschlossen. Doch der Widerstand gegen die Pläne ist groß. Kritiker monieren, dass Passagiere jahrelang Probleme bei der Anreise zum Flughafen haben werden. Denn die neue Piste würde die Londoner Ringautobahn M25 überqueren. Das soll laut den bisherigen Plänen mit einer Brücke geschehen – und während die gebaut wird, stockt der Verkehr.

Auch die Kosten von 17,6 Milliarden Pfund finden Einige zu hoch. So äusserte etwa Willie Walsh, Chef der British-Airways-Mutter IAG mehrfach die Sorge, dass die Kosten im Endeffekt von den Passagieren mitgetragen werden müssten. Heathrow müsse sicherstellen, dass das nicht der Fall sei. Kein Wunder also, dass ausgerechnet er nun eine Alternative begrüßt, die von einem Hotelunternehmer ins Spiel gebracht wird.

Weniger Wohngebiete betroffen

Der Milliardär Surinder Arora betreibt weltweit Flughafenhotels – so auch in Heathrow, wo ihm unter anderem das Sofitel gehört. Er hat einen Plan vorgestellt, der deutlich günstiger sein soll als der bisherige. Man habe der Regierung ein Projekt vorgelegt, das weniger Land benötige als die bisherigen Vorschläge. So würde die M25 nicht überquert und es wären weniger umliegende Wohngebiete vom Ausbau betroffen.

Auch das Design des neuen Terminals und der Rollwege würden für mehr Effizienz sorgen und so eine Kapazitätserhöhung mit weniger Platz ermöglichen. Insgesamt würden die Änderungen mehr als sechs Milliarden Pfund sparen. «Die Regierung sollte sich die Pläne genau ansehen», so IAG-Chef Walsh laut britischen Medien. «Sie würden die Kosten enorm reduzieren.» Und das sei gut, weil Heathrow sonst Gefahr laufen könnte, zu teuer zu werden und hinter der Konkurrenz zurückzubleiben. Auch Craig Kreeger, Chef von Virgin Atlantic, begrüsste laut der Zeitung Financial Times die «frische Alternative» zum bisherigen Plan.

Zu laut?

Wie hoch die Chancen sind, dass Aroras Pläne umgesetzt werden, ist unklar. Insider sagen zur Zeitung The Guardian, dass sie Entwürfen ähneln, die bereits im Jahr 2010 schon einmal zurückgewiesen worden seien. Der Grund: Die Piste würde zu nah an London heranreichen und so für höhere Lärmbelastung sorgen.

Laut den aktuellen Ausbauplänen wären im Übrigen nicht nur Wohnhäuser betroffen. Auch der Sitz von British Airways würde der Erweiterung zum Opfer fallen. Ob der Waterside genannte Bürokomplex in den neuen Plänen ebenfalls in Gefahr wäre, ist nicht bekannt.