Flieger von Lone Star Air: Design bisher nur am Computer erhalten.
Lone Star Air

Liberia gründet Nationalairline mit dubiosem Partner

Das kleine afrikanische Land will eine Nationalairline aufbauen. Ob Lone Star wirklich abhebt, ist fraglich - denn ein Partner verspricht seit Jahren viel und hält wenig.

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Auf einer Computerskizze besitzt Lone Star Air bereits ein Flugzeug. Die Fluggesellschaft soll die künftige Nationalairline Liberias werden. Anfang dieses Monats gründete der Präsident des afrikanischen Landes in einer Zeremonie am Roberts International Airport in der Hauptstadt Monrovia die Airline offiziell.

Ob die Fluggesellschaft ihren Betrieb tatsächlich mit einer Embraer ERJ 135 startet, wie sie es auf ihrer Webseite ankündigt, ist bislang aber unklar. Noch stehen viele Fragezeichen über dem Projekt aus Liberia. Nach Berichten der Nachrichtenseite Guinee 360 sagt Präsident George Weah, dass Lone Star Air regionale Ziele in Westafrika fliegen wird.

Partner hatte noch nie ein Flugzeug

Der Staatschef nennt Accra, Bissau, Lagos, Dakar, Conakry, Abidjan und Freetown als künftige Destination ab Liberia. Weah beauftrage dafür Liberias Verkehrsministerium sowie Luftfahrtbehörde, den Aufbau der Nationalairline zu unterstützen. Ab wann der Betrieb starten soll und welche Flugzeuge eingesetzt werden, ist bislang vollkommen unklar.

Zweifelhaft lässt das Unterfangen eine Kooperation erscheinen, die Liberias Regierung im Oktober einging. Die ghanaische Fluglinie Goldstar Air soll Lone Star Air beim Aufbau helfen, im Gegenzug darf sie selber ab Liberia fliegen. Dubios dabei: Die Airline besaß in den sechs Jahren seit ihrer Gründung in 2014 selbst noch immer kein einziges Flugzeug oder ein Luftverkehrsbetreiberzeugnis (Englisch: Air Operator Certificate oder kurz AOC).

Unrealistische Ankündigungen

Mehrere Vorhaben und Pläne Goldstar Airs über Käufe oder Leasing einiger weniger Flugzeuge versandeten in den vergangenen Jahren. Jüngste Ankündigungen über eine geplante Flottenstärke von 100 Flugzeugen und 90 interkontinentalen Destinationen lassen Zweifel aufkommen. Im Zusammenhang mit den bislang leeren Ankündigen sowie einer schlechten Online-Präsenz wirken sie stark überzogen.

Heikel macht die Kooperation zudem eine Warnung der Luftverkehrsbehörde von Ghana an ihr Pendant in Liberia. Weil bei Goldstar Air «Sicherheitsprobleme» auftreten könnten, riet die ghanaische Behörde im Oktober davon ab, Goldstar Air einen Flugbetrieb in Liberia zu gestatten, wie die Narichtenseite Frontpage Africa berichtet.

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