Zu prüde für ein internationales Image? Entwürfe der neuen Turkish-Uniformen.

Turkish: Kritik an Uniformen

[image1]Die Fluggesellschaft entwarf neue Bekleidung für ihre Flugbegleiter – und erntet dafür nun überaus heftige Kritik. Auch aus politischen Gründen.

Top-Jobs

logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz

«Muhteşem Yüzyıl» oder «Prächtiges Jahrhundert» heißt eine populäre Seifenoper in der Türkei. Sie spielt in der Zeit zwischen 1520 und 1566 und handelt von Suleiman I..Der legendäre Sultan des Ottomanischen Reiches. Während seiner vierzigjährigen Herrschaft wuchs sein Land zur Weltmacht. Prächtig sind in der Serie auch die Kostüme. Dass die neuen Uniformen der türkischen Nationalairline mit diesen historischen Gewändern verglichen werden, ist wenig schmeichelhaft. Im Gegenteil.

Lange Gewänder für die Frauen, hohe Ausschnitte, altmodische Mützen, die Stoffe mit traditionellen Mustern. Für die Herren gibt es hohe Rollkragenpullis. Das alles steht in krassem Gegensatz zum Trend der körperbetonten Uniformen, die nun seit Jahrzehnten bei Turkish Airlines im Einsatz waren. Die berühmte türkische Designerin Dilek Hanif entwarf die neue Bekleidung und veröffentlichte nun die ersten Bilder davon, die in den sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter Empörungswellen hervorriefen. Die Uniformen befänden sich noch im Design-Prozess, verteidigte sich Hanif.

Politische Gründe

[image2]Dass sich die Designerin einer derart heftigen Kritik ausgesetzt sieht, hat auch politische Gründe. Viele jüngere und liberalere Türken fürchten, dass die neuen konservativen Uniformen ein Zeichen dafür sind, dass man dem konservativen Premier Recep Tayyip Erdogan gefallen wolle. Dabei spiegelten sie in keiner Weise den eigentlich europäischen Lebensstil der Türkei wider, kritisiert Designer Vural Gökçaylı. «Sie sehen eher aus, als kämen sie aus Kuwait oder Saudi Arabien», zitiert ihn die Zeitung Hürriyet. «Die Nationalairline sollte aber die Türkei repräsentieren und das ist auf keinen Fall die Türkei.»

Dass man sich der Regierung beuge, verneint Turkish Airlines auch keineswegs. «Unsere Vision deckt sich mit der der Regierung», so Aufsichtsratschef Hamdi Topcu in einer schriftlichen Mitteilung gegenüber der «New York Times». Zwischen ihr und Turkish gebe es keinen Unterschied. «Sie hat uns einen Auftrag erteilt.»

Langer Kulturstreit

Für den Soziologen Serdar Tasci zeigt sich hier der Konflikt der Fluggesellschaft. Einerseits wolle sie eine ernstzunehmende europäische Marke sein, die international erfolgreich sei. «Gleichzeitig versucht sie, konservativer zu sein und damit der Regierung einen Gefallen zu tun.» Das verstärke einen Konflikt, einen Kulturstreit, den es bereits seit 200 Jahren gebe. «Dass man nun das Alte als etwas Neues zurückbringen will, verstärkt dir Problematik einfach», so Tasci.

Mehr zum Thema

Die Golden Gate Bridge am Eingang der San Francisco Bay: Beide Flughäfen in der Nähe.

Sommerflaute: Nachfrage für Flüge zwischen Europa und USA erholt sich kaum

Platz 7: Barcelona
55 Millionen (+10,3 Prozent vs. 2023, +4,4 Prozent vs. 2019)

Europas beliebteste Flugrouten im Sommer 2025

Das Terminal 4 am Flughafen Madrid Barajas: Die spanische Regierung hat große Pläne.

Die beliebtesten Europa-Flugrouten im Sommer 2025

Flugzeuge am Himmel: Die Spitzenviertelstunde war 2024 am 6. September.

Wann sind am meisten Flieger am Himmel und wie viele sind es dann?

Video

hose runter
Da wollte jemand eine klare Botschaft übermitteln: Ein Video zeigt, wie ein Bodenmitarbeiter vor einem Flugzeug die Hose herunterlässt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Il-114-300 soll eine höherer Reichweite bekommen.
Ilyushin plant die Auslieferung der ersten drei Il-114-300 für das Jahr 2026. Bis 2028 soll die Reichweite des Turbopropflugzeuges um fast ein Drittel steigen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Boeing 747-8 nach der Landung in São Paulo: Der Loste fragte nach dem Grund für den Mayday-Ruf.
Dichter Nebel verhinderte die Landung in Buenos Aires. Der Flug aus Frankfurt wich deshalb nach vielen Schleifen und einem Abstecher nach Asuncion nach São Paulo-Guarulhos aus. Dort erklärte die Crew der Boeing 747-8 von Lufthansa einen Notfall.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin