Kingfisher-Jet: Weniger als die Hälfte der Flotte fliegt noch.

Kingfisher streicht Langstreckenflüge

Die indische Airline muss internationale Routen aufgeben. Gleichzeitig kündigt Partner British Airways das Codeshare-Abkommen.

Top-Jobs

logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz

Ein Jet sei schon zurück bei der Leasing-Firma: Wie die verschuldete Kingfisher Airlines gemäß der Hindustan Times bekannt gab, habe man den Airbus A330-200 an die Firma in Großbritannien zurück gegeben. Gebraucht wurde er auf Langstreckenflügen. Und sie sind für die Fluglinie die unprofitabelsten. Daher will man diese nun massiv einschränken und so die Kosten weiter reduzieren. Man arbeite «an allen Fronten» daran, sich finanziell endlich wieder aufzurappeln, heißt es in einer Mitteilung der Fluggesellschaft. Dazu gehöre auch, die «massiv blutenden» Langstreckenflüge zu reduzieren. Zusätzlich wurde nun auch bekannt, dass British Airways das Code-Share-Abkommen mit den Indern aufgab. Wie die Economic Times berichtet, gilt die Annulation schon seit dem 9. März. Über nähere Gründe sagte man bei der British-Airways-Mutter International Airlines Group nichts.

Die Handlungsfähigkeit der Airline ist ohnehin schon eingeschränkt: Von der 64 Flieger zählenden Flotte ist momentan weniger als die Hälfte im Einsatz. Da die indische Luftfahrtbehörde DCGA befürchtet hatte, dass die Zahlungsprobleme auch Wartung und Reparatur der Flugzeuge beeinträchtigt, musste Kingfisher kürzlich einen Großteil der Flotte grounden. In dieser Woche verschärfte sich die Situation noch. Am Dienstag bot die Fluggesellschaft nur noch 101 Flüge an, am Mittwoch waren es etwa gleich wenige. Am Montag waren die Kingfisher-Maschinen 145 mal abgehoben. Der Grund für den Einbruch: Erneut traten Piloten in Streik, die seit Monaten auf ihr Gehalt warten. Noch am heutigen Donnerstag (15. März) will sich Hauptaktionär Vijay Mallya mit den unzufriedenen Mitarbeitern treffen, um die Wogen zu glätten und den Schaden in Grenzen zu halten.

Wenig Grund für Optimismus

Doch bei den Nachrichten, die zur Zeit über die Fluggesellschaft in den Medien zu lesen sind, fällt es schwer, optimistisch für Kingfisher zu sein. Nachdem indische Steuerbehörden zuletzt mehrere Konten der Airline eingefroren hatten, warf die Iata die Airline aus ihrem Abrechnungssystem, weil sie ihre Schulden nicht mehr bezahlen konnte. Das geschah schon zum zweiten Mal in etwas mehr als einem Monat. Die drittgrößte indische Fluggesellschaft hat es seit Beginn des Flugbetriebs 2005 nie geschafft, schwarze Zahlen zu schreiben. Insgesamt häufte Kingfisher rund eine Milliarde Euro an Schulden an, alleine im letzten Quartal 2011 betrug der Verlust rund 65 Millionen.

Woher das Geld kommen soll, mit dem die Airline es aus der Krise schafft, ist nicht wirklich klar. Zwar vermeldete Milliardär Vijay Mallya zuletzt, zwei indische Investoren hätten Interesse an einer Beteiligung. Es ging um einen Anteil von insgesamt 24 Prozent. Doch das dürften diese nun noch einmal genau prüfen. Wie die Times of India berichtet, kann Kingfisher nun auch nicht mehr auf Kredite der State Bank of India hoffen. Finanzminister Pranab Mukherjee erklärte gegenüber der Zeitung, dass keine weiteren Kredite vom Staatsinstitut geplant seien. Vielleicht liegt das auch daran, dass eben bekannt wurde, dass Mallya gemäß der Zeitung Deccan Chronicle umgerechnet 38 Millionen Euro in sein Formel-Eins-Team Force India steckte - während seine Airline um jede Rupie kämpft.

Mehr zum Thema

ticker-british-airways

British Airways mit neuer Route ab London City

ticker-british-airways

British Airways verbindet Graz und London-Gatwick

Mo.om Motel: Die Zimmer waren keineswegs klassische Hotelzimmer.

British-Airways-Crew muss wegen Buchungsfehler in Sex-Motel übernachten

Blick aus einem Airbus A320 von Latam auf den südlichen Teil von Ostfalkland: Missgeschick bei British Airways.

British Airways zeigt auf Falklandinseln argentinischen Namen

Video

hose runter
Da wollte jemand eine klare Botschaft übermitteln: Ein Video zeigt, wie ein Bodenmitarbeiter vor einem Flugzeug die Hose herunterlässt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Il-114-300 soll eine höherer Reichweite bekommen.
Ilyushin plant die Auslieferung der ersten drei Il-114-300 für das Jahr 2026. Bis 2028 soll die Reichweite des Turbopropflugzeuges um fast ein Drittel steigen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Boeing 747-8 nach der Landung in São Paulo: Der Loste fragte nach dem Grund für den Mayday-Ruf.
Dichter Nebel verhinderte die Landung in Buenos Aires. Der Flug aus Frankfurt wich deshalb nach vielen Schleifen und einem Abstecher nach Asuncion nach São Paulo-Guarulhos aus. Dort erklärte die Crew der Boeing 747-8 von Lufthansa einen Notfall.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin