Kingfisher-Jet: Weniger als die Hälfte der Flotte fliegt noch.

Kingfisher streicht Langstreckenflüge

Die indische Airline muss internationale Routen aufgeben. Gleichzeitig kündigt Partner British Airways das Codeshare-Abkommen.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Ein Jet sei schon zurück bei der Leasing-Firma: Wie die verschuldete Kingfisher Airlines gemäß der Hindustan Times bekannt gab, habe man den Airbus A330-200 an die Firma in Großbritannien zurück gegeben. Gebraucht wurde er auf Langstreckenflügen. Und sie sind für die Fluglinie die unprofitabelsten. Daher will man diese nun massiv einschränken und so die Kosten weiter reduzieren. Man arbeite «an allen Fronten» daran, sich finanziell endlich wieder aufzurappeln, heißt es in einer Mitteilung der Fluggesellschaft. Dazu gehöre auch, die «massiv blutenden» Langstreckenflüge zu reduzieren. Zusätzlich wurde nun auch bekannt, dass British Airways das Code-Share-Abkommen mit den Indern aufgab. Wie die Economic Times berichtet, gilt die Annulation schon seit dem 9. März. Über nähere Gründe sagte man bei der British-Airways-Mutter International Airlines Group nichts.

Die Handlungsfähigkeit der Airline ist ohnehin schon eingeschränkt: Von der 64 Flieger zählenden Flotte ist momentan weniger als die Hälfte im Einsatz. Da die indische Luftfahrtbehörde DCGA befürchtet hatte, dass die Zahlungsprobleme auch Wartung und Reparatur der Flugzeuge beeinträchtigt, musste Kingfisher kürzlich einen Großteil der Flotte grounden. In dieser Woche verschärfte sich die Situation noch. Am Dienstag bot die Fluggesellschaft nur noch 101 Flüge an, am Mittwoch waren es etwa gleich wenige. Am Montag waren die Kingfisher-Maschinen 145 mal abgehoben. Der Grund für den Einbruch: Erneut traten Piloten in Streik, die seit Monaten auf ihr Gehalt warten. Noch am heutigen Donnerstag (15. März) will sich Hauptaktionär Vijay Mallya mit den unzufriedenen Mitarbeitern treffen, um die Wogen zu glätten und den Schaden in Grenzen zu halten.

Wenig Grund für Optimismus

Doch bei den Nachrichten, die zur Zeit über die Fluggesellschaft in den Medien zu lesen sind, fällt es schwer, optimistisch für Kingfisher zu sein. Nachdem indische Steuerbehörden zuletzt mehrere Konten der Airline eingefroren hatten, warf die Iata die Airline aus ihrem Abrechnungssystem, weil sie ihre Schulden nicht mehr bezahlen konnte. Das geschah schon zum zweiten Mal in etwas mehr als einem Monat. Die drittgrößte indische Fluggesellschaft hat es seit Beginn des Flugbetriebs 2005 nie geschafft, schwarze Zahlen zu schreiben. Insgesamt häufte Kingfisher rund eine Milliarde Euro an Schulden an, alleine im letzten Quartal 2011 betrug der Verlust rund 65 Millionen.

Woher das Geld kommen soll, mit dem die Airline es aus der Krise schafft, ist nicht wirklich klar. Zwar vermeldete Milliardär Vijay Mallya zuletzt, zwei indische Investoren hätten Interesse an einer Beteiligung. Es ging um einen Anteil von insgesamt 24 Prozent. Doch das dürften diese nun noch einmal genau prüfen. Wie die Times of India berichtet, kann Kingfisher nun auch nicht mehr auf Kredite der State Bank of India hoffen. Finanzminister Pranab Mukherjee erklärte gegenüber der Zeitung, dass keine weiteren Kredite vom Staatsinstitut geplant seien. Vielleicht liegt das auch daran, dass eben bekannt wurde, dass Mallya gemäß der Zeitung Deccan Chronicle umgerechnet 38 Millionen Euro in sein Formel-Eins-Team Force India steckte - während seine Airline um jede Rupie kämpft.

Mehr zum Thema

Zwei Airbus-Maschine von British Airways in Heathrow: Die Regierung hat sich für den Entwurf mit einer 3500 Meter langen Piste entschieden.

Der Flughafen London-Heathrow bekommt die längere dritte Piste - inklusive Autobahn-Verlegung

Blick aus dem Fenster eines Airbus A380 von British Airways: Die Fluggäste erlebten eine kleine Odyssee.

Zwei Airbus A321 statt ein A380: British Airways holt Reisende auf Umweg zurück aus Johannesburg

British Airways First-Class-Kabine in den 1980er Jahren: Die Männerdomäne wurde aufgebrochen.

Als British Airways darauf hinweisen musste, dass Frauen in der First Class nicht nur Ehefrauen oder Geliebte sind

ticker-british-airways

British Airways nimmt Tivat und Guernsey ins Streckennetz auf

Video

Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Evangel auf dem Weg ins Mid-America Flight Museum: Von dem Flugzeug wurden nur acht Exemplare gebaut.
Das Mid-America Flight Museum in Texas hat ein neues Exponat: die Evangel 4500. Das Flugzeug ist robust und sollte in den 1960er Jahren die Buschflugzeuge sicherer machen. Der kommerzielle Erfolg blieb aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin