Letzte Aktualisierung: um 20:17 Uhr

Gewerkschaft Ufo

Kein Streik bei Lufthansa, dafür bei ihren Töchtern

Zuerst weitete die Gewerkschaft des Kabinenpersonals ihren Streikaufruf auf Eurowings und Co aus. Mittlerweile will sie bei Lufthansa selber nicht mehr die Arbeit niederlegen.

Am Montag hatte die Unabhängige Flugbegleiter Organisation Ufo die Flugbegleiter von Lufthansa für Sonntag in Frankfurt und München zum Streik aufgerufen. Am Freitag (18. Oktober) nahm der geplante Arbeitskampf dann gleich mehrere Wendungen. Zum einen kündigte die Gewerkschaft an, den Streik auszuweiten auf die anderen deutschen Fluglinien der Lufthansa-Gruppe. Nachdem die Arbeitgeber die Ufo-Forderungen abgelehnt und Verhandlungen zurückgewiesen hätten, rufe man nun für Sonntag «alle Mitarbeiter von Sun Express Deutschland, Lufthansa Cityline, Germanwings und Eurowings zu einem befristeten Streik in der Zeit von 5:00 bis 11:00 Uhr auf», hieß es.

Lufthansa meldete sich ebenfalls zu Wort und erklärte, die Kabinenmitarbeiter der Airline Lufthansa würden rückwirkend zum 1. Juli 2019 eine 2 Prozent höhere Vergütung erhalten. Das sei eine «einseitige Zusage», denn «mit Ufo ist diese Umsetzung aufgrund mangelnder Vertretungsbefugnis des Gewerkschaftsvorstands und der fehlenden Tariffähigkeit derzeit nicht möglich», schrieb Lufthansa. Ufo hatte zuvor ein Plus von 1,8 Prozent gefordert.

Kein Streik bei Lufthansa, dafür bei Eurowings und Co.

Laut der Nachrichtenagentur DPA kritisierte ein Ufo-Sprecher zunächst, eine freiwillige Zahlung sei etwas völlig anderes als eine tarifliche Vereinbarung. Kurz danach begrüßte die Gewerkschaft den Schritt dann aber per Mitteilung und sagte den Streik bei der Fluglinie ab: «Mit der von Lufthansa angekündigten (Über)Erfüllung unserer Vergütungsforderung von 1,8 Prozent mit einer freiwilligen Erhöhung von 2 Prozent bis Ende des Jahres, sagt Ufo den für Sonntag geplanten Warnstreik bei Lufthansa German Airlines ab.»

Doch das gilt nur für Lufthansa selber, stellte Ufo-Sprecher Nicoley Baublies kurz darauf klar. Der Streikaufruf für die vier weiteren Flugbetriebe des Konzerns bleibe bestehen. Die Gewerkschaft des Kabinenpersonals hat je Airline verschiedene Forderungen, bei Lufthansa geht es etwa um mehr Gehalt, bei Eurowings um die Altersvorsorge.