De Havilland Canada DHC-5: Nur noch wenige zivile Betreiber.
De Havilland Canada

Kanadisches Supertalent DHC-5 wird immer rarer

In Südsudan ist eine De Havilland Canada DHC-5 verunglückt. Es war eines der letzten zivilen Exemplare des Turbopropklassikers aus Kanada, der ein großes Talent hat.

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Ohne die Armee der Vereinigten Staaten gäbe es dieses Flugzeugmodell wohl nicht. 1962 schrieb sie einen Wettbewerb zur Lieferung eines Flugzeugs aus, das genauso viel wie die CH-47-Chinook-Hubschrauber von Boeing tragen und auf kurzen, unbefestigten Pisten starten und landen konnte. De Havilland Canada entwarf in der Folge ein Flugzeug, das auf ihrer DHC-4 Caribou basierte, die bereits erfolgreich bei der United States Army flog.

Die Fachleute des kanadischen Flugzeugbauers präsentierten ein deutlich verbessertes Turbopropflugzeug. Die DHC-5 Buffalo war mit 24,1 Meter rund zwei Meter länger als ihre Vorgängerin, mit 22,3 Tonnen war ihr maximales Startgewicht rund zehn Tonnen höher und sie konnte mit 41 Personen auch elf Soldatinnen und Soldaten mehr transportieren. Angetrieben wurde sie von zwei stärkeren General Electric-T64-Motoren.

Sehr kurze Start- und Landedistanz

Vor allem aber brauchte sie trotz einer viel höheren Nutzlast eine noch kürzere Start- und Landedistanz. Sie kann dank Tragflächen mit starkem Auftrieb und der großen, durchgehenden Klappen auf nur 370 Meter starten und 300 Meter landen. Das ist deutlich weniger, als viele deutlich leichtere Flugzeuge brauchen.

Die US Army war überzeugt. 1963 erteilte sie den Auftrag, am 9. April 1964 absolvierte die DHC-5 ihren Erstflug und 1965 lieferte De Havilland Canada das erste Exemplar des neuen Modells aus, das in der US-Armee zuerst YAC-2, dann CV-7A und schließlich C-8A genannt wurde. Insgesamt 122 Stück des Schulterdeckers bauten die Kanadier bis zum Produktionsende im Jahr 1986.

Vor allem bei Armeen im Einsatz

Noch heute fliegen weltweit mehr als 50 De Havilland Canada DHC-5. Die meisten von ihnen sind militärisch unterwegs - für die Streitkräfte von Ägypten, Ecuador, Indonesien, Kamerun, Kanada, Kenya, Mexiko, Sambia, Sudan, Togo und Peru. Zivil waren zuletzt noch vier Exemplare des Flugzeugs mit einer Höchstgeschwindigkeit von 420 Kilometern pro Stunde und einer Reichweite von 1100 Kilometern unterwegs - oftmals im Auftrag internationaler Organisationen wie der Uno.

Nun ist es eines weniger. Am Donnerstag (8. August) geriet eine De Havilland Canada DHC-5 bei der Landung am Flugfeld Pieri Payam in Südsudan von der Bahn. Der Frachter von Nyasa Air Charters krachte in Häuser und ging in Flammen auf. Die beiden Piloten wurden dabei verletzt und werden im Krankenhaus behandelt. Die verunglückte DHC-5 trug das Kennzeichen 7Q-STB und die Seriennummer 95. Sie war 1979 gebaut worden.

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