Letzte Aktualisierung: um 7:36 Uhr

Bis 17 Uhr

Kabinen- und Cockpitcrews von Austrian Airlines treten in spontanen Warnstreik

Geplant war eine Betriebsversammlung, aus ihr wurde ein mehrstündiger Warnstreik. Die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sowie Pilotinnen und Piloten verleihen ihrer Unzufriedenheit über den Lohn bei Austrian Airlines Ausdruck.

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Austrian Airlines hatte vorsorglich 112 von 302 geplanten Flüge gestrichen. Denn am Freitagmorgen (1. März) um 9 Uhr trafen sich am Flughafen Wien die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sowie Pilotinnen und Piloten zu einer Betriebsversammlung. Der Betriebsrat und die Gewerkschaft Vida informierten dort über die Verhandlungen für einen neuen Kollektivvertrag.

Mehr als 1200 Männer und Frauen sind erschienen. Denn die Stimmung unter dem Kabinen- und Cockpitpersonal von AUA ist schlecht. Nach acht Verhandlungsrunden konnten sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber noch immer nicht einigen. In einer Umfrage hatten die Mitglieder von Vida sich zuvor zu ihren Bedürfnissen äußern können. Dabei hätten ein höheres Gehalt und planbarere Dienstpläne ganz oben auf der Wunschliste gestanden, so eine Sprecherin der Gewerkschaft.

Forderung und Angebot weit auseinander

Der Stillstand scheint das Personal wütend zu machen. Denn bei der Betriebsversammlung brachte einer der Anwesenden den Antrag für einen spontanen Warnstreik ein. Und der wurde «einstimmig angenommen», wie die Vida-Sprecherin erklärt. Deshalb fallen am Freitag viele AUA-Flüge bis 17 Uhr aus. Teilweise übernehmen Partner die Flüge. Der Schritt sei «völlig unverständlich», kommentiert eine Sprecherin von Austrian Airlines. «Man denke an die vielen Fluggäste, auf deren Rücken diese unverhältnismäßige Maßnahme ausgetragen wird.»

Beim Lohn liegen Forderungen und Angebot derzeit noch weit auseinander. Austrian Airlines bietet dem Kabinen- und Cockpitpersonal eine Erhöhung von 4,5 Prozent an. Die Inflation in Österreich lag aber von März 2023 bis Februar 2024 gemäß Statistik Austria bei 6,6 Prozent. Das sei «unverfroren», beklagen sich Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter.

Mehr möglich – mit einem Aber

Man orientiere sich an der Inflationsrate im Euroraum, weil die Kundenstruktur international sei, so die AUA-Sprecherin. Man sei zudem bereit, über Einmalzahlungen oder höhere Erfolgsbeteiligungen mehr zu bieten. Dazu müssten die Angestellten allerdings längere Laufzeiten des Kollektivvertrages und Effizienzsteigerungen akzeptieren.