Seit den 1950er-Jahren greifen Fluggesellschaften auf festgelegte Durchschnittsgewichte pro Fluggast zurück, um das Gewicht aller Passagiere für einen Flug zu bestimmen. Weil die Menschen in den letzten Jahrzehnten immer schwerer wurden, ist auch das Durchschnittsgewicht immer weiter gestiegen. So geht die Europäische Agentur für Flugsicherheit Easa seit 2022 von einem Durchschnittswert von 76,3 Kilogramm pro Fluggast aus. In den USA liegt der Wert sogar bei 86 Kilogramm.
27 Sumo-Ringer bekommen Sonderflug
Ein zu hohes maximales Abfluggewicht hätte in der vergangenen Woche auch für zwei Linienflüge von Japan Airlines zum Problem werden können. Die Fluggesellschaft hat daher vorsorglich zwei Sonderflüge aufgelegt. An Bord: 14 und 13 Sumo-Ringer auf dem Weg von Tokio und Osaka auf die südjapanische Insel Amami Oshima, berichten japanische Medien. Dort fand ein Sumo-Turnier statt.
Japan Airlines war sich nicht sicher, ob die Kerosinmenge in Kombination mit dem erhöhten Gewicht durch die Sumotori gereicht hätte. Ein größeres Flugzeug als die eingeplante Boeing 737-800 hätte die Airline nicht einsetzen können, weil die Piste am Flughafen Amami mit 2000 Metern für größere Maschinen zu kurz ist.
Sonderflug auch auf dem Rückweg
Sumo ist in Japan seit dem achten Jahrhundert ein traditioneller Ringkampf. Ein festgelegtes Mindestgewicht gibt es nicht. Dominiert wird der Sport allerdings von sehr schweren Männern. Das Durchschnittsgewicht soll bei rund 150 Kilo liegen. Als der schwerste Sumo-Ringer aller Zeiten gilt der in Russland geborene Ōrora, mit einem Spitzengewicht von 292,6 Kilogramm.
Laut japanischen Medien sollen auch Sonderflüge aufgelegt worden sein, um die Ringer nach dem Ende des Turniers wieder nach Hause zu bringen. «Aufgrund der Gewichtsbeschränkungen für dieses Flugzeug ist es für uns äußerst ungewöhnlich, Sonderflüge durchzuführen», sagte ein Japan-Airlines-Sprecher gegenüber japanischen Medien.